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Schweiz: Ehemaliger Fußballer Konietzka nimmt Sterbehilfe in Anspruch

Der ehemalige Bundesligaprofi Timo Konietzka hat sich mit Unterstützung des umstrittenen Schweizer Sterbehilfevereins Exit das Leben genommen.

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 Wie die Schweizer Tageszeitung «Blick» (Dienstagsausgabe) berichtete, trank der krebskranke Konietzka am Montagabend in seinem Schweizer Heimatort Brunnen einen Giftcocktail. Die Deutsche Hospiz Stiftung kritisierte die Arbeit von Exit.

 Dem Bericht zufolge waren Vertreter der Sterbehilfe-Organisation Exit dabei, als Konietzka seinem Leben ein Ende setzte. Er wurde 73 Jahre alt. Die «Bild»-Zeitung druckte am Dienstag in ihrem redaktionellen Teil eine Todesanzeige, die Konietzka selbst geschrieben habe. «Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Exit bedanken, die mich am Montagnachmittag von meinen Qualen erlöst und auf dem schweren Weg begleitet haben», heißt es darin.

 Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, nannte es entsetzlich, dass Schweizer Sterbehilfeorganisationen immer wieder versuchten, durch die Suizidbegleitung von Prominenten Öffentlichkeit für ihr Geschäftsmodell zu erlangen. «In der Eskalation des Marketings geht es darum, die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erhalten», kritisierte Brysch.

 In Deutschland ist nach derzeitiger Gesetzeslage aktive Sterbehilfe, anders als in der Schweiz, verboten. Deutschland erlaubt allerdings, wie etliche andere europäische Staaten auch, unter Auflagen die passive Sterbehilfe, also den Verzicht lebensverlängernder Maßnahmen bei Kranken im Endstadium. So darf ein deutscher Arzt etwa ein Beatmungsgerät abschalten, wenn der Todkranke eingewilligt hat. Die gewerbliche Vermittlung von Suizid-Hilfe soll nach Plänen der Regierungskoalition künftig unter Strafe gestellt werden. Damit würde das Verbot aktiver Sterbehilfe konkretisiert.

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 Konietzka war als Spieler von Borussia Dortmund am 24. August 1963 der erste Torschütze der neu gegründeten Fußball-Bundesliga. Mit Dortmund und 1860 München wurde er Deutscher Meister. Seine Karriere beendete er in der Schweiz.

 Jedes Jahr begehen Schätzungen zufolge mehr als 100 Menschen in der Schweiz mit Hilfe von Sterbehilfe-Organisationen Suizid. Viele Sterbewillige, die sich an Exit wenden, stammen aus dem Ausland, auch aus Deutschland. Der gebürtige Westfale Konietzka besaß die Schweizer Staatsbürgerschaft.

(Quelle: epd)

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