Die Schweizer Sterbehilfeorganisation Exit hat 2014 in deutlich mehr Fällen Menschen in der Selbsttötung begleitet als im Jahr davor.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr mit Hilfe der Vereinigung 583 Menschen gestorben, 25 Prozent mehr als 2013, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Übersicht von Exit hervorgeht. Das Durchschnittsalter dieser Sterbewilligen lag demnach bei 77,5 Jahren. Zugleich sind im vergangenen Jahr 13.500 Menschen, und damit so viele wie nie zuvor, der Sterbehilfeorganisation beigetreten.
Als Gründe, aus dem Leben zu scheiden, nennt Exit vor allem Krebserkrankungen im Endstadium, chronische Schmerzleiden und Altersmorbidität. 2014 hat der Verein eigenen Angaben zufolge mehr als 2.500 Sterbeanfragen erhalten. Bei den Beratungen sei in rund 900 Fällen eine Begleitung beim Suizid abgeklärt worden, teilte die Vereinigung mit. Der Verein zählte Ende 2014 über 81.000 Mitglieder. Allein in den vergangenen fünf Jahren seien die Mitgliedzahlen um fast 30.000 angestiegen. Exit richtet sich ausschließlich an Schweizer.
Die Schweiz erlaubt die sogenannte Beihilfe zum Suizid. Die Ärzte dürfen unheilbar Kranken eine tödliche Dosis eines Medikamentes verschreiben. Das Mittel muss der Patient jedoch eigenhändig einnehmen. In Deutschland wird derzeit eine Neuregelung der Sterbehilfe debattiert. Dabei geht es vor allem um die ärztliche Suizidbeihilfe sowie ein mögliches Verbot organisierter Sterbehilfe.
(Quelle: epd)