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Sünde: Die christliche Botschaft im SPIEGEL

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ist nicht gerade dafür bekannt, christliche Themen ins Zentrum seiner Berichterstattung zu setzen. Die aktuelle Ausgabe jedoch hat „Sünde“ zum Titelthema gemacht, und der Journalist und Publizist Matthias Mattusek schreibt in seiner „kulturgeschichtlichen Strafpredigt zu Aschermittwoch“ deutlich, wie man durch den Glauben an Jesus Christus die Erlösung von der Sünde finden kann.

 Um zu zeigen, dass Sünde, und insbesondere die von der katholischen Kirche aufgestellten „Todsünden“, in unserer heutigen Welt alltäglich sind, muss man nicht weit schauen. Als Beispiel dafür führt Mattusek Inhalte aus den Medien an. Mattusek, der Amerikanistik und Vergleichende Literaturwissenschaften studierte, war unter anderem viele Jahre  für den „Spiegel“ Korrespondent in New York, Berlin, Rio de Janeiro und London.

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 Mattusek beginnt seinen Essay mit der These, dass der Begriff Sünde im Grunde tot sei. „Sie hatte ihre großen Tage.“ Die Sünde sei aus der öffentlichen Rede verschwunden, niemand drohe mehr mit Verdammnis. Doch was uns mit dem Begriff der Sünde eigentlich verloren gegangen sei, fragt Mattusek und kommt zu dem Schluss, dass er immer noch so bedeutend sei wie eh und je. „Sündenbewusstsein ist das, was uns von anpassungsschlauen Tieren unterscheidet.“ Und damit sei auch der Wunsch nach Erlösung aktuell wie eh und je.

„Nach jüdischer, christlicher und islamischer Definition ist sündig derjenige, der sich von Gott entfernt hat. Sünde ist Vertrauensbruch. Gott versteht in diesem Punkt keinen Spaß“, erklärt  Mattusek und stellt zugleich die Frage: „Wo es keinen Gott mehr gibt, gibt es keine Sünde. Oder doch?“

 Nicht nur der Karneval zeige: Partnertausch und Ehebruch seien heutzutage geradezu „Banalitäten“, in den Medien gehörten Fluchen oder aufmüpfige Kinder zum Alltag. Angesichts von Fernseh-Shows wie „Germany’s Next Topmodel“ werde deutlich: „Eines kann die Todsünde Eitelkeit mit Sicherheit garantieren: hohe Einschaltquoten.“ Und was den Geiz angehe, gelte: der sei längst „keine Todsünde mehr, sondern einfach nur geil“.

 Wie anstrengend es sei, „Selbstvergottung“ permanent zu betreiben, erlebten derzeit das Schauspieler-Paar Brad Pitt und Angelina Jolie. „Der eine ist Achilles. Die andere ist bis zur Makellosigkeit perfekt, die Lippen, der Busen, die Taille.“ Das Vermögen des Paares werde auf 235 Millionen Euro geschätzt und wecke damit bei manchen eine andere Todsünde aus der Tiefe: den Neid. Sowie: deren Schwester, die Gehässigkeit. Mattusek prangert an: Auf haushohen Werbeplakaten räkelten sich Models, „um Taschen zu verkaufen oder Unterwäsche, aber in erster Linie wohl sich selbst und ihre Schönheit“. Er fragt: „Was anderes ist es als Hochmut, zu glauben, man könne die eigene Schönheit beliebig formen? Was anderes als Stolz, durch Schönheit andere überglänzen zu wollen? Die ehrwürdigen Väter aber haben vergessen, darauf hinzuweisen, dass Eitelkeit einen hohen Preis fordert: Einsamkeit. Wer sich nur um sich selbst dreht, ist allein.“ Überhaupt verlaufe die Partnerwahl „in einer komplett veräußerlichten Gesellschaft wie die Suche nach einem passenden Accessoire“, findet der Autor.

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 Auch an den anderen Sünden macht Mattusek deutlich, dass auch die heutigen Menschen von ihnen nicht weit entfernt sind. Die Finanzkrise habe manchem die Augen über den Mammon wieder geöffnet, dem zu dienen viele Menschen bereit waren oder sind. Dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hält er vor, dass ein wichtiger Treibstoff in der Politik Habgier sei. „Da er katholisch ist, sollte er sich dieses Pauluswort aus dem Epheserbrief zu Herzen nehmen: ‚Denn das sollt ihr wissen: Kein unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes.'“

 Zur Wollust schreibt Mattusek unter anderem: „Sie hat Staatsmänner zu Deppen gemacht, Karrieren ruiniert, Ehen in Trümmerhaufen verwandelt. Sie hat sogar, man sollte es nicht fassen, Kirchenmänner verführt. Kurz: Sie hat die letzten Masken der Lust abgelegt.“ Die Wollust sei Fast Food geworden. „Sie ist jederzeit greifbar. Über einen Mausklick rülpsen die Pornoseiten jede ihrer Spielarten auf den Bildschirm. (…) Unter Sexualität verstehen Jugendliche heute Analverkehr.“

Völlerei und Maßlosigkeit hätten eigentlich „völlig abgewirtschaftet“, wenn Werbestrategen der Langsese-Marke „Magnum“ – wie vor einigen Jahren – ihre Eissorten danach benennten. „Den 1,6 Milliarden Übergewichtigen in der Welt stehen eine Milliarde Hungernde gegenüber.“

Mattusek vergleicht die Koch-Shows im Fernsehen mit einem „Hochamt der Wollust“: „Wenn Lafer und Lichter bei Lanz vor den TV-Kameras die Schürze umbinden, sind Hochämter angesagt. Tatsächlich lassen sich die Kochshows als eine Travestie des Abendmahls verstehen. Da sind die Kutten der Ministranten, die Schürzen, da sind die ehrfürchtig betrachteten Altäre (auf denen es schmurgelt und zischt), und da ist schließlich die Gemeinde im Studio, die mit Wein bei Laune gehalten wird.“

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 Mattusek erklärt: „Um zu begreifen, wie sehr die Sünde auch bei uns einst mehr gewesen ist als der Nasch-Verstoß gegen eine Diätvorschrift, müssen wir zurück zu den Fundamentbrocken unserer Zivilisation, zum Buch der Bücher, zurück in den ehrwürdigen Frühdämmer der Schöpfungsgeschichte, in eine Zeit, als Gott noch direkt mit dem Menschen sprach.“ Der Sündenfall  habe die Menschheitsgeschichte von „Unschuld und Harmonie“ in eine Geschichte voller Mord, Totschlag, Eifersucht und Hass gebracht. Mattusek betont, dass Sünden vor allem Gott selbst erzürnten. Die Zehn Gebote seien „nicht nur Verstöße gegen den Nächsten, sondern Verstöße gegen Gott“. Mattusek stellt klar: „Das heißt: Wer mordet und damit durchkommt, muss davon ausgehen, dass er im Jenseits gerichtet wird.“

 Ohne den Gedanken an Gott sei dauerhaftes moralisches Handeln nicht möglich, so der Autor. Das habe schon der Aufklärer Immanuel Kant gewusst, dessen tröstender Lieblingspsalm gewesen sei: „Der Herr ist mein Hirte, wir wird nichts fehlen.“

 Dass sich die Menschheit bis heute nicht wirklich von der Sünde befreien konnte, zeigten sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart. Die Sündenerkenntnis schaffe einen Bruch, dazu Selbstzweifel, Angst, Scham, so Mattusek. „Die Psalmen sind voll davon“. Doch Gott selbst habe eine Lösung angeboten: „Mit der Menschwerdung Gottes in Jesus ändert sich die Lage. (…) Die neue Freiheit wird nicht mehr von der Gemeinschaft und der Tora gestiftet, sondern durch das vorbehaltlose Vertrauen in Jesus und seine Auferstehung.“ Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard habe erkannt: Aus der Verzweiflung über die Sünde und der Angst heraus helfe nur der „Sprung zu Gott“. Mattusek: „Der Weg aus der Schuld läuft allein über tiefempfundene Reue.“

Die Protestanten würden ihre Schuld kollektiv bekennen, vor der ganzen Gemeinde. „Für Katholiken bietet sich der Beichtstuhl als Ort göttlicher Vergebung an.“ Wer seine Sünden bekenne, der könne sicher sein, dass Gott auch vergibt. Jesus habe versichert: „Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind die erlassen“. Mattusek ist froh: „Diejenigen, die sich als Sünder fühlen, können mit der verzeihenden, mit der alldurchdringenden Liebe Gottes rechnen. (…)  Das alles in der Intimität der Ohrenbeichte, als persönliches Geheimnis, fernab vom Geständnistrubel bei Facebook.“

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