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SPD-Laizisten: „Weltanschauliche Neutralität des Staates besser durchsetzen“

Die "SPD-Laizisten" halten die bestehenden Regelungen im Verhältnis von Staat und Kirche für nicht mehr zeitgemäß und korrekturbedürftig. Die im Grundgesetz verankerte weltanschauliche Neutralität des Staates werde nicht umfassend durchgesetzt, kritisierte Nils Opitz-Leifheit, Bundessprecher der Gruppe der "SPD-Laizisten", am Montag bei einer Studienkonferenz der Evangelischen Kirche von Westfalen in Dortmund.

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Er plädierte dafür, religiöse Symbole aller Art aus Klassenzimmern und Gerichten zu entfernen. "Das sind alles Dinge, die für alle Menschen und nicht nur für Christen gedacht sind", sagte Opitz-Leifheit.

 Dagegen hob der Historiker Paul Nolte die gesellschaftliche Bedeutung der Kirchen hervor. "Religion und Kirchen stellen der Zivilgesellschaft ein Netzwerk zur Verfügung, ohne das die Gesellschaft ärmer wäre und das nicht ohne weiteres durch andere Träger ersetzbar ist", sagte Nolte, der auch Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin ist. Die Bedeutung von Kirche und Religion für die Gesellschaft sei dabei historisch gewachsen und könne nicht einfach gestrichen werden. Religion dürfe dabei nicht radikal privatisiert werden. In der Gesellschaft gebe es besonders in Krisensituationen und Wertkonflikten einen besonderen "Religionsbedarf".

 Nolte warb dafür, dass sich der Staat "religionsfreundlich" verhalte, um den Kirchen und Religionsgemeinschaften Gelegenheit zur Entfaltung ihrer zivilgesellschaftlichen Potenziale zu bieten. "Der Staat sollte Interesse an engagierten Bürgern haben", ergänzte der Historiker.

 Die SPD-Führung hatte 2011 die Bildung eines Arbeitskreises von Laizisten in der Partei einstimmig abgelehnt. Seither firmieren die kirchenkritischen Sozialdemokraten um die Bundestagsabgeordneten Doris Barnett, Carsten Schneider und Rolf Schwanitz unter dem Namen "Laizistische Sozis". Einer strikten Trennung von Staat und Religion hatten führende SPD-Politiker mehrfach eine Absage erteilt.

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(Quelle: epd)

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