Die Mitgliederzahl der Evangelischen Kirche (EKD) geht weiter zurück. Ende 2015 gehörten nach Angaben des Kirchenamts in Hannover rund 22,3 Millionen Menschen einer der evangelischen Landeskirchen an, rund 360.000 weniger Menschen als im Jahr zuvor. Die Katholische Kirche verlor 178.000 Mitglieder.
Ausgetreten sind nach Angaben der EKD im Jahr 2015 rund 210.000 Menschen. Dem stehen 25.000 Eintritte gegenüber. Damit gehören etwa 27 Prozent der deutschen Bevölkerung einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich sowohl der Mitgliederschwund als auch die Zahl der Austritte verlangsamt. Im Jahr 2014 war die Mitgliederzahl um 410.000 gesunken, 2015 waren es 360.000. Die Austritte sanken um ein knappes Viertel von 270.000 auf 210.000. Beide Zahlen waren im Jahr 2014 besonders hoch gewesen, was Kirchenvertreter unter anderem auf die Änderungen der Finanzämter bei der Einziehung der Kapitalertragssteuer zurückgeführt hatten.
Die mitgliederstärkste Landeskirche bleibt weiter die hannoveranische Landeskirche, der rund 2,68 Millionen Personen angehören. Dahinter folgen die Rheinische Kirche (2,63) und die Bayerische Landeskirche (2,43). Die meisten Gemeinden gibt es in der Mitteldeutschen Kirche (1.922), die wenigsten – gerade einmal 22 – in Schaumburg-Lippe. In den Gemeindeleitungen arbeiten bundesweit rund 127.000 Ehrenamtliche. Gut 175.000 Kinder und Erwachsene wurden 2015 evangelisch getauft.
Die katholische Kirche in Deutschland hatte Ende 2015 gut 23,76 Millionen Mitglieder, 178.000 weniger Menschen als im Jahr zuvor. Ausgetreten sind nach Angaben der Bischofskonferenz rund 182.000 Menschen. Verglichen mit dem Jahr 2014 haben die 27 Diözesen und Erzdiözesen weniger Mitglieder verloren und weniger Austritte verzeichnet. Im Jahr 2014 hatte die katholische Kirche rund 230.000 Menschen verloren. Nach Angaben der deutschen Bischofskonferenz traten 2015 knapp 2.700 Menschen in die katholische Kirche ein.
Link: Die komplette Kirchenstatistik der EKD
(Quelle: Mit epd-Material)
