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Straßburg: Europarat mahnt Türkei und Griechenland zu Religionsfreiheit

Der Europarat hat Griechenland und die Türkei aufgefordert, religiöse Minderheiten in beiden Ländern besser zu schützen. Die Staatenorganisation mahnte am Mittwoch Ankara und Athen, für eine Gleichbehandlung der Minderheitengruppen zu sorgen.

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 Für christliche Minderheiten in der Türkei und für die muslimische Minderheit in der griechischen Provinz Thrazien müssten Hindernisse beseitigt werden, die ihre Rechte einschränkten, wird einer Entschließung gefordert, die von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates am Mittwoch in Straßburg gebilligt wurde. Verbesserungen seien vor allem in Bildung und Erziehung sowie bei den Eigentumsrechten notwendig. Auch sollten die Angehörigen der Minderheiten nicht länger als «Ausländer im eigenen Land» behandelt werden.

 Im griechisch-orthodox dominierten Griechenland gehören zur muslimischen Gemeinschaft Schätzungen zufolge 80.000 bis 120.000 Mitglieder. Die Zahl der griechisch-orthodoxen Christen in der Türkei wird mit weniger als 3.000 angegeben.

 Unter anderem appelliert die Parlamentarische Versammlung an die Türkei, dem griechisch-orthodoxen Patriarchat in Istanbul zu erlauben, die Bezeichnung «Ökumenisches Patriarchat» zu führen. Auch eine Enteignung von Ländereien des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel in der Südost-Türkei müsse verhindert werden. Nicht-muslimischen Gemeinschaften in der Türkei sollte ein Rechtsstatus ermöglicht werden, der für den Erwerb von Immoblien Voraussetzung ist. Zudem wird die Wiederöffnung des griechisch-orthodoxen Priesterseminars Chalki gefordert, das der türkische Staat 1971 geschlossen hat.

 Griechenland wird in der Resolution aufgefordert, der muslimischen Minderheit die Wahl ihrer geistlichen Führer zu ermöglichen. Zudem sollte Athen Programme unterstützen, die auf ein besseres Verständnis zwischen christlicher Mehrheit und muslimischer Minderheit etwa durch das Erlernen von Sprache zielen.

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 Dem Europarat mit Sitz in Straßburg gehören 47 Staaten an. Sein Parlament tritt viermal pro Jahr zusammen und erörtert neben politischen Fragen vor allem die Menschenrechtssituation in den Mitgliedsländern. Präsident der Parlamentarischen Versammlung ist mit Mevlüt Cavusoglu seit Montag erstmals ein Türke. 

(Quelle: epd)

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