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Streit um Homosexualität: Sächsische Landeskirche suspendiert Evangelist Lutz Scheufler

Im Streit um die Öffnung evangelischer Pfarrhäuser für Homosexuelle Paare zieht die sächsische Landeskirche personelle Konsequenzen. Der Evangelist Lutz Scheufler, einer der Unterzeichner der Erklärung, die Landesbischof, Kirchenleitung und Landessynode die geistliche Leitung absprach, wurde am Donnerstag vom Dienst suspendiert.

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Scheufler ist in Teilzeit beim Landesjugendpfarramt angestellt. "Es ist ihm bis auf Weiteres untersagt, den Dienst der Wortverkündigung im Auftrag der Landeskirche zu versehen und als Landesjugendwart mit dem Aufgabenbereich Evangelisation tätig zu sein", teilte das Dresdner Landesjugendpfarramt mit. Mit dieser Suspendierung solle Scheufler die Gelegenheit gegeben werden, "die Inhalte der Stellungnahme des Evangelisationsteams zu überdenken und sein Verhältnis zur Landeskirche zu klären". Das Papier war am vergangenen Freitag von einer Missionsgruppe aus dem sächsischen Waldenburg verbreitet worden.

 Als Angestellter der Landeskirche habe Scheufler vertraglich geregelte Loyalitätsverpflichtungen, hieß es weiter. Mit seiner zugespitzten Meinungsäußerung entziehe er sich selbst die Basis für seine Tätigkeit als Jugendevangelist der Landeskirche. Wie der Sprecher der sächsischen Landeskirche, Matthias Oelke, erklärte, ist auch für weitere Unterzeichner ein ähnliches Vorgehen zu erwarten.

 Das Papier des "Evangelisationsteams" hatten neben Scheufler auch der pensionierte Pfarrer Theo Lehmann aus Chemnitz, der Bezirksjugendwart Michael Rausch, eine Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und weitere Evangelisten unterzeichnet. Sie stellten in dem Schreiben fest, dass ein "status confessionis" gegeben ist. Das heißt, die Unterzeichner nehmen für sich in Anspruch, aus Bekenntnisgründen zum Protest gegen die von der Landeskirche beschlossene Haltung berechtigt zu sein. Die sächsische Synode hatte im April die Öffnung der Pfarrhäuser für schwule und lesbische Paare in Einzelfällen zugelassen.

 Landesbischof Jochen Bohl hatte den Aufruf zur Kirchenspaltung als "beispiellos" bezeichnet. Er sieht darin eine "Aufkündigung der Gemeinschaft". Die Evangelikalen betonen ihrerseits, dass nach ihrem Schriftverständnis praktizierte Homosexualität mit der Bibel unvereinbar sei.

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(Quelle: epd)

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