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Sudan: Präsident Al-Baschir akzeptiert Loslösung des christlichen Südens

Der sudanesische Staatschef Omar Hassan al-Baschir hat das Votum des Südsudans für die Unabhängigkeit anerkannt.

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 Die Südsudanesen hätten für die Loslösung gestimmt, sagte er nach Angaben des sudanesischen Fernsehens am Dienstag im nordsudanesischen Provinz Nahr al-Nil bei einer Versammlung. Man werde sie beim Aufbau eines eigenen Staates unterstützen. Es waren die ersten öffentlichen Äußerungen Al-Baschirs zum Ausgang der Abstimmung der Südsudanesen vom 9. bis 15. Januar.

 Lokalen Medien zufolge sprachen sich nach ersten Ergebnissen über 90 Prozent der Stimmberechtigten für die Unabhängigkeit aus. Das Endergebnis soll im Februar bekanntgegeben werden. Nach dem bisherigen Zeitplan entstünde dann am 9. Juli Afrikas 54. Staat. Der Sudan, mit 2,5 Millionen Quadratkilometer Afrikas größter Flächenstaat, würde dann etwa ein Viertel seines Territoriums verlieren. Von den 42 Millionen Sudanesen gehören acht Millionen zum Süden.

 Lange Zeit war befürchtet worden, dass Al-Baschir eine Abspaltung des ölreichen Südens nicht akzeptieren würde. Die Aufteilung der Öleinnahmen ist nach wie vor ungeklärt. Der Großteil der Vorkommen liegt im Süden, die Häfen befinden sich aber im Norden. Der Südsudan verfügt auch über viel fruchtbares Land, ist aber stark unterentwickelt. Deutschland hat das Referendum mit technischer Hilfe im Wert von 4,5 Millionen Euro unterstützt.

 Am Dienstag stellte das Auswärtige Amt zudem 2,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Sudan bereit. Damit sollen deutsche und internationale Hilfsorganisationen die Versorgung notleidender Bevölkerungsgruppen sicherstellen, teilte das Ministerium in Berlin mit. Gefördert wird unter anderem die Versorgung von Rückkehrern und der Bevölkerung im Südsudan sowie die medizinische Versorgung in schwer zugänglichen Regionen des Darfur.

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 Die humanitäre Lage bleibt nach Angaben des Außenamts trotz des weitgehend friedlich verlaufenen Referendums über die Unabhängigkeit des Südsudans angespannt. Den Vereinten Nationen zufolge gibt es immer noch knapp vier Millionen Binnenvertriebene. Insgesamt seien 20 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.

 Vor und während des Referendums sind laut Ministerium bisher rund 180.000 Südsudanesen aus dem Norden zurückgekehrt. Es fehlt jedoch an Notunterkünften, Nahrungsmitteln und medizinischer Grundversorgung. In den vergangenen beiden Jahren hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben rund 30 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Sudan zur Verfügung gestellt.

(Quelle: epd)

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