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Sudan-Referendum: Erforderliche Stimmenzahl für Gültigkeit erreicht

Das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudans wird rechtsgültig.

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Mehr als 2,3 Millionen Wahlberechtigte hätten an den ersten drei Tagen ihre Stimme abgegeben, teilte Anne Itto, ein hochrangiges Mitglied der südsudanesischen Regierungspartei SPLM, am Mittwoch mit. Damit sei die erforderliche 60-Prozent-Marke erreicht. Stimmberechtigt sind etwa 3,9 Millionen Menschen.

Die Grünen-Politikerin Kerstin Müller sprach von einem großartigen Erfolg. Die hohe Beteiligung unterstreiche den dringenden Wunsch nach demokratischer Selbstbestimmung im Südsudan, sagte die außenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion in Berlin. Der Streit um die ölreiche Grenzregion Abiyei sei jedoch eine Achillesverse in einem fragilen Friedensprozess. Dort gab es seit Sonntag 30 Tote.

Nicht nachvollziehbar ist laut Müller, warum der vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchte Gouverneur Ahmed Harun einen UN-Hubschrauber gestellt bekam, um als Vermittler nach Abiyei zu fliegen. Harun soll wegen Kriegsverbrechen in der nordwestsudanesischen Region Darfur angeklagt werden.

Das am Sonntag begonnene Referendum dauert noch bis Samstag. Es wird mit einem sehr deutlichen Votum der Südsudanesen für die Abspaltung vom islamisch-arabisch geprägten Nordsudan gerechnet. Im Süden leben vor allem Schwarzafrikaner, die vornehmlich Christen oder Anhänger alter afrikanischer Religionen sind.

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Im Südsudan ist nach UN-Schätzungen rund eine Million Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Bei Unruhen nach dem Referendum könnte die Zahl der Hungernden steigen, warnte das Welternährungsprogramm in Genf. Rückkehrer aus dem Nordsudan erhöhten den Druck. Zwischen März und August rechnet die UN-Organisation mit rund 1,4 Millionen Hilfebedürftigen im Südsudan.

Das Referendum ist Teil des Friedensabkommens von 2005. Damit wurde ein 22-jähriger Bürgerkrieg zwischen der islamisch-arabisch dominierten Regierung und Rebellen im Südsudan beendet. Mehr als zwei Millionen Menschen starben.

Der gesamte Sudan umfasst 2,5 Millionen Quadratkilometer. Er ist damit sieben Mal so groß wie Deutschland und der größte Flächenstaat Afrikas. Durch die Abspaltung des Südens würde der Sudan acht Millionen Menschen, ein Fünftel seiner Einwohner, und ein Viertel seiner Fläche verlieren.

Als Termin für die Unabhängigkeit des Südsudans ist der 9. Juli vorgesehen. Zu den ungelösten Fragen gehört die Aufteilung der Einnahmen aus der Erdölförderung und der Staatsschulden. Die Ölfelder liegen vor allem im Süden, die Häfen im Norden. Ein unabhängiger Südsudan wäre der 54. Staat in Afrika.

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(Quelle: epd)

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