- Werbung -

Sudan: Referendum über Unabhängigkeit des christlichen Südens hat begonnen

Im christlich geprägten Süden des Sudan hat am Sonntagmorgen ein Referendum über die Bildung eines unabhängigen Staates begonnen.

- Werbung -

 Rund 3,9 Millionen Menschen sind aufgerufen, darüber zu entscheiden, ob sie weiterhin zum islamisch-arabisch geprägten Nordsudan gehören, oder ob sie Afrikas 54. Nation werden möchten. Der Süden des Sudans ist reich an Ölvorkommen und wird vorwiegend von Christen und Anhängern afrikanischer Religionen bewohnt.

  Der stellvertretende Vorsitzende der südsudanesischen Referendum-Kommission, Chan Reec, freute sich über den bisher ruhigen und «geordneten» Verlauf. Tausende standen bereits vor dem Morgengrauen friedfertig in Schlangen vor den Wahllokalen. Vizepräsident Salva Kiir bezeichnete das Referendum bei seiner Stimmabgabe in der Hauptstadt des Südsudans als einen «historischen Moment». Sein Urnengang wurde begleitet von hunderten jubelnden Sudanesen, sowie dem Sudanaktivisten und Schauspieler George Clooney und US-Senator John Kerry. Bereits in der Nacht zum Sonntag hatten sich vor den Wahlstationen lange Warteschlangen gebildet.

 «Der Tag, für den wir so lange gekämpft haben, ist endlich da», sagte der Südsudanese David Akol an einer Wahlstation in Juba. «Diese Wahl ist so wichtig für mich, dass ich nicht schlafen konnte», berichtete Yar Mayon, eine Frau, die den größten Teil ihres Lebens in Flüchtlingslagern in Äthiopien und Kenia verbracht hat. Das Referendum ist Bestandteil des Friedensabkommens von 2005, das einen mehr als zwei Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan beendet hatte.

 Der UN-Sicherheitsrat appellierte an alle Beteiligten, für eine friedliche und geordnete Abstimmung zu sorgen. Experten erwarten ein deutliches Votum für einen eigenen Staat. Der sudanesische Präsident Omar Hassan al-Baschir versicherte, er werde das Ergebnis anerkennen.

- Werbung -

 Im Vorfeld des Referendums war es immer wieder vereinzelt zu Ausschreitungen mit Toten und Verletzten zwischen verschiedenen Rebellengruppen und der staatlichen Armee gekommen. Zuletzt sollen am Samstag neun Menschen im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Nord- und Südsudan getötet worden sein. Die Volksabstimmung wird voraussichtlich bis Samstag dauern. Mit einem Ergebnis wird frühestens Ende Januar gerechnet.

 Fällt das Votum für die Unabhängigkeit aus, wird nach dem derzeitigen Zeitplan am 9. Juli ein neuer afrikanischer Staat entstehen. Der Nordsudan würde in dem Fall ein Viertel seiner bisherigen Landesfläche verlieren. Die acht Millionen Menschen im Süden stellen ein Fünftel der 42 Millionen Sudanesen.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht