Die seit Montag in Syrien verschleppten griechisch-katholischen Christen sind wieder freigelassen worden, wie der päpstliche Missionsdienst "Fides" berichtet. Anlässlich der Freilassung der insgesamt 240 Geiseln versammelten sich die Dorfbewohner zu einer interreligiösen Feier.
Der Freilassung waren nach Berichten von Beobachtern Verhandlungen mit den einheimischen Familienoberhäuptern vorausgegangen, die sich in der Bürgerinitiative "Mussalah" zusammenschließen. Dabei stand vor allem "die Vermeidung eines Bruderkrieges und eines konfessionellen Krieges im Mittelpunkt." Der Erfolg der Verhandlungen gipfelte in der Freilassung der Zivilisten.
Einige Entführer aus den Reihen der Opposition sollen sogar beschlossen haben, sich der interkonfessionellen Volksbewegung für Versöhnung anzuschließen, die sich um eine Aussöhnung unter der syrischen Bevölkerung vor dem Hintergrund der besonderen ethnischen und religiösen Situation des Landes zu bemühen.
An der interreligiösen Feier der Dorfbewohner nahmen alle Familienoberhäupter und hunderte Betroffene und ihre Angehörigen sowie christliche und muslimische Religionsvertreter teil.
Seit Montag waren insgesamt 240 Christen aus dem Dorf Rableh in der Region Homs an der Grenze zum Libanon entführt worden. Rableh wird seit Monaten von verschiedenen bewaffneten Banden belagert. Der positive Ausgang der Geiselnahme könnte "ein ermutigendes Signal der Aussöhnung unter den Zivilisten in der gemarterten Region Homs sein", so ein örtlicher Priester.