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Syrisch-orthodoxe Kirche: Deutschland muss Völkermord anerkennen

Anlässlich des 100. Jahrestages des Völkermords an den Armeniern hat die syrisch-orthodoxe Kirche in Deutschland eine politische Anerkennung des Genozids gefordert.

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Die Bundesregierung müsse sich "vorbehaltlos zur historischen Mitverantwortung des Deutschen Reichs am Völkermord bekennen", forderte das Patriarchalvikariat der syrisch-orthodoxen Kirche am Montag im westfälischen Warburg. Anlässlich des Gedenkens an den Völkermord solle Deutschland seinen Beitrag zur Aufarbeitung und Versöhnung leisten.

Vor zehn Jahren sei ein entsprechender fraktionsübergreifender Antrag des Bundestages verabschiedet worden. Dieser müsse wieder aufgenommen und umgesetzt werden, forderten die Syrisch-Orthodoxen.

Die Kirche begrüßte ausdrücklich die Erklärung von Papst Franziskus zum Völkermord an den Armeniern. Franziskus hatte am Sonntag bei einer Messe im Petersdom der Opfer des Massenmords auf dem Gebiet der heutigen Türkei gedacht. Der Genozid an den Armeniern sei gemeinsam mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und des Stalinismus eine der drei großen Tragödien des 20. Jahrhunderts gewesen, sagte Franziskus bei der im armenischen Ritus gefeierten Messe. Die systematische Vernichtung der Armenier mit bis zu 1,5 Millionen Toten im Osmanischen Reich begann am 24. April 1915.

Jede öffentliche Anerkennung und Verurteilung des Völkermordes von 1915 trügen dazu bei, dass die Erinnerungen an die Opfer der damaligen Geschehnisse lebendig blieben, erklärte die syrisch-orthodoxe Kirche. Für die Opfer und deren Nachkommen bedeute dieser Tag auch, dass man sich bestärkt und ermutigt sehe, allen Tendenzen zur Verdrängung dieser Ereignisse entschlossen entgegenzuwirken. Scharf kritisierte die syrisch-orthodoxe Kirche, dass die Türkei den Völkermord noch immer leugne. Die Schicksale der ostchristlichen Völker seien "in ein gemeinsames dunkles Kapitel der Weltgeschichte eingetragen, das noch nicht abgeschlossen ist", hieß es. Das gelte erst recht in der Türkei, aber auch in Deutschland.

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(Quelle: epd)

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