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Abiturprüfungen 2024 wegen jüdischen Feiertagen verschoben

Auf Bitte der Jüdischen Gemeinde Frankfurt wurden einige Prüfungstermine für das Abitur 2024 verlegt. Sie wären mit den Pessach-Feierlichkeiten kollidiert.

Einige Abiturprüfungstermine im kommenden Jahr wurden wegen einer Überschneidung mit jüdischen Feiertagen verschoben. Das Pessachfest fällt 2024 auf die letzte Woche im April. Pessach erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und ist eines der wichtigsten jüdischen Feste. An den ersten beiden und letzten beiden Tagen darf nach jüdischer Tradition nicht gearbeitet werden. Dort werden nun keine Abiturprüfungen stattfinden, schreibt die „Jüdische Allgemeine“. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main hatte sich mit dieser Bitte an die Kultusministerkonferenz gewandt. Zur Gemeinde gehört auch eine Schule.

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Das Berliner Tikvah Institut fordert indes, das Feiertagsrecht für Juden neu zu regeln. Die jüdische Religionsausübung sei bisher nur in der Theorie geschützt, sagt Volker Beck, Gesellschafter des Tikvah Instituts und Grünen-Politiker. Die Expertinnen und Experten des Instituts fordern, dass Schülerinnen und Schüler an jüdischen Feiertagen und am Schabbat ohne Antrag freibekommen, Studierende Ersatztermine für Prüfungen erhalten und Beschäftigte unbezahlt der Arbeit fernbleiben dürfen. Zudem sollten koschere Lebensmittelläden sonntags öffnen dürfen, da sie bereits am Schabbat geschlossen seien. Der Schabbat beginnt am Freitagabend und dauert bis Samstagabend.

Das Institut fordert auch die Möglichkeit, Trauernde für sieben Tage von Arbeit oder Schule freizustellen. Solange dauert die jüdische Zeit der Trauer. „Wer immer beteuert, welch Geschenk jüdisches Leben in Deutschland ist, muss hier auch mal etwas für die Rechte von Jüdinnen und Juden tun“, sagt Deidre Berger, Gesellschafterin des Tikvah Instituts. Das Thema „Religionsfreiheit für jüdische Feiertagspraxis in Nordrhein-Westfalen“ diskutiert das Institut am 30. August mit Gästen aus jüdischen Gemeinden und Landtagsabgeordneten in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

1 Kommentar

  1. Feiertge berücksichtigen

    Die Berücksichtigung jüdischer Rechte bei religiösen Feiertage halte ich für selbstverständlich. Dies muss man dann auch genauso bei anderen Religionen in Deutschland in angemessener Weise berücksichtigen.

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