Verlag: fontis - Brunnen Basel
Seitenzahl: 239
ISBN: 978-3-03848-124-9

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Birgit Kelle: Muttertier – eine Ansage

Ja, es gibt sie noch: Die Mütter, die nach der Geburt ihres Kindes gerne zu Hause bleiben. Auch wenn das weder die Wirtschaft noch die Politik und schon gar nicht die Feministinnen gerne sehen. Endlich mal ein Buch, das Partei für Mütter ergreift, die zu Hause bleiben möchten, um ihr Kind selbst zu erziehen und es aufwachsen zu sehen. Das können Mütter nämlich durchaus tun, den aktuellen politischen Aussagen zum Trotz. Wobei Kelle einräumt, dass nicht alle Mütter, die gerne zu Hause bleiben würden, das auch tun können. Oft aus finanziellen Gründen.

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Die Autorin liefert den „Heimchen am Herd“ die passenden Argumente für Diskussionen mit Frauen, die Müttern mit unter einjährigen Babys immer mit der gleichen Frage kommen: „Wann gehst du wieder arbeiten? Ist dir nicht zu langweilig zu Hause?“ Kelle öffnet die Augen für die verantwortungsvolle Tätigkeit einer Hausfrau und Mutter.

Das Buch ist ein Plädoyer dafür, die Verantwortung als Mutter wahrzunehmen. Denn ihnen, und natürlich auch den Vätern, ist ein Kind anvertraut worden, das nach bestem Vermögen betreut, versorgt, geliebt, gefördert und erzogen werden soll.

Hart geht die Autorin mit der Emanzipation ins Gericht, die laut Kelle zu einem Verlust an Beziehungen geführt habe und die Frauen letztendlich allein zurücklasse und einsam mache. Auch plädiert sie dafür, dass Frauen nicht versuchen sollten, „ihren Mann zu stehen“. Das heißt, zu versuchen, wie der Mann zu sein, sondern sich als Frau wahrzunehmen, als Antipol zum Mann – und das sowohl im Beruf, zu Hause und im gesamten Leben. Frauen sollten wieder Frauen sein dürfen, mit allen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen.

Das Vorwort ist sehr humorvoll geschrieben, die zwölf Kapitel dann eher sachlich, provokant und manchmal auch polemisch. Kelle beschreibt die Liebe zu ihren Kindern, die Freude, die es ihr macht, Zeit mit ihnen zu verbringen, sie zu erziehen und aufwachsen zu sehen. Die These, dass sich jede Frau Kinder wünscht, zieht sich durch das ganze Buch. Hart geht die Autorin mit den verantwortlichen Politikern ins Gericht. Die aktuelle Gesetzgebung mache es Frauen immer schwerer, sich für ein Kind zu entscheiden,  beziehungsweise für die Erziehung zuhause. Denn dem Mainstream entspreche die Annahme, dass es das Beste für jedes Kind ist, möglichst schnell in einer Kita betreut zu werden.

Kelle schreibt außerdem über In-vitro-Befruchtung, Leihmütterschaft und Adoption, über Schwangerschaft und die Stellung von Müttern in unserer Gesellschaft. Ihre Aussagen sind gut belegt. Ein langes Quellenverzeichnis vervollständigt das Buch.

Von Brigitte Keune

Leseprobe: Muttertier (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Obwohl Birgit Kelle ihre Meinung manchmal etwas krass äußert, ist das Buch sehr lesenswert. Es ist eines der wenigen Bücher auf dem Markt, in dem es eine Autorin wagt, die herrschende Meinung, alle Mütter wollten arbeiten gehen, zu hinterfragen. Wenn Kelle die Verschiedenheit von Frauen mehr berücksichtigt hätte, würde ich die volle Punktzahl geben.
Obwohl Birgit Kelle ihre Meinung manchmal etwas krass äußert, ist das Buch sehr lesenswert. Es ist eines der wenigen Bücher auf dem Markt, in dem es eine Autorin wagt, die herrschende Meinung, alle Mütter wollten arbeiten gehen, zu hinterfragen. Wenn Kelle die Verschiedenheit von Frauen mehr berücksichtigt hätte, würde ich die volle Punktzahl geben.Birgit Kelle: Muttertier – eine Ansage