Wie glaubt ...?

David Kadel verrät seine schönste Definition des Christseins

Bundesliga-Mentalitätstrainer David Kadel hat 2009 sein Christsein komplett hinterfragt. Seitdem führt er ein erfülltes Leben.

1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?

David Kadel: 1. Mose 37,50. Die Geschichte von Josef dem Träumer berührt mich sehr, weil es (für mich als Coach) die genialste Inspiration ist, wie „Erfolg funktioniert“. Josef hat wie kein Anderer das Thema „Demut“ begriffen – also die „Bedingung“ für Erfolg.

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Ohne eigenes Verschulden wird er ununterbrochen zerstört und verraten, sogar von seinen eigenen Brüdern. Trotzdem verliert Josef dabei niemals sein Gottvertrauen und wird am Ende dafür von Gott auf den Thron gehoben. Viele fragen mich, wie man im Leben erfolgreich sein kann? Genau so: Zeige Demut und Empathie für deinen Nächsten und Gott wird dich eines Tages erhöhen. (1. Petrus 5,6)

2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikäme, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Kadel: Ich würde ihm das „Lamm Gottes“ kochen, weil ich dabei seinen Gesichtsausdruck sehen möchte, wie er mich dafür angrinst und sagt: „Der war gut, David!“ Ich glaube definitiv, dass Jesus Humor hatte. Hätte er sonst als erstes Wunder ausgerechnet Wasser zu Wein gemacht, damit die Leute auf der Hochzeit ordentlich bechern können? (lacht)

Ich würde ihn wahrscheinlich mit Fragen löchern: Wie man das mysteriöse Gehirn von Frauen entschlüsseln kann? Was man tun muss, damit Bayern München mal absteigt? Wie er mit meinem dreijährigen Sohn in der krassen Trotzphase umgehen würde? Ob er es war, der Billy Joel und den Beatles all die genialen Lieder eingehaucht hat? Und welcher sein All-Time-Lieblingsfilm ist? Und natürlich die Frage: Wie man Menschen, die in den letzten Jahren so kaltherzig geworden sind, wieder neu dafür begeistern kann, ihre Nächsten zu lieben?

„Deswegen wünsche ich Menschen auch nie ‚Gottes Segen‘, sondern ‚Gottes Nähe‘, damit sie sich bewusst machen, dass Jesus ein nahbarer Gott ist, der es liebt, mit uns zu quatschen und Gemeinschaft zu haben, – ständig und immer.“

David Kadel

3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?

Kadel: Ganz simpel: Nähe! Deswegen wünsche ich Menschen auch nie „Gottes Segen“, sondern „Gottes Nähe“, damit sie sich bewusst machen, dass Jesus ein nahbarer Gott ist, der es liebt, mit uns zu quatschen und Gemeinschaft zu haben, – ständig und immer.

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?

Kadel: Das Thema „Autorität“. Die Tatsache, dass wir Christen „Tempel des Heiligen Geistes“ sind und Jesus tatsächlich in uns „wohnt“, verleiht uns eine göttliche Autorität. Gleichzeitig lässt es aber auch mein kleines Gehirn immer wieder explodieren, weil ich es nicht wirklich „fassen“ kann, dass der heilige Gott in so einem fehlerhaften Menschen wie mir wohnen möchte.

Diese Zusage Gottes (Offenbarung 1,6) dass wir in seinen Augen Könige und Priester sind, hat mein ganzes Christsein revolutioniert. Dadurch gehe ich mit einer ganz anderen Haltung und Würde durchs Leben und möchte mir immer wieder neu bewusst machen, welches Verhalten sich Gott von diesem furchtlosen König David II. wünscht. Da gibt es für mich jede Menge zu lernen.

„Ich glaube, Gott liebt es, wenn wir ihm zutrauen, dass er wunderbar für uns sorgt, während wir damit beschäftigt sind, aufrichtig für andere Menschen da zu sein.“

David Kadel

5. Wofür leben Sie?

Kadel: Ich habe 2009 mein Christsein komplett hinterfragt und lebe seitdem ganz bewusst als „Diener“ Gottes und als „Ermutiger“. Wahrscheinlich klingt „Diener“ für viele sehr pathetisch, aber ich frage Gott tatsächlich in meinem Morgenritual: „Herr, wie kann ich dir heute dienen?“ Ganz einfach, weil ich gemerkt habe, dass dieses ständige Kreisen um einen selbst auf Dauer unglücklich macht.

Ich glaube, dass ich erst dann angefangen habe ein erfülltes Leben zu führen, als ich verstanden habe, dass Gott Menschen sucht, die ihm von Herzen dienen wollen und dadurch ein unglaubliches Abenteuer erleben. Ich glaube, Gott liebt es, wenn wir ihm zutrauen, dass er wunderbar für uns sorgt, während wir damit beschäftigt sind, aufrichtig für andere Menschen da zu sein. Siehe Jesaja 61,1 – für mich eine der schönsten „Definitionen“ für das „Christsein“.

[Anm. d. Red.: Jesaja 61,1: Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen.]

David Kadel ist seit 20 Jahren Mentalitätstrainer in der Fußball-Bundesliga und berät als Inspirations-Coach große Unternehmen. Vor kurzem hat er ein „Mutmach-Projekt“ gegründet, bei dem er einer Million Menschen in Deutschland Mut machen möchte. Mehr darüber erfahrt ihr unter: www.wiemanriesenbekaempft.de


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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1 Kommentar

  1. Ich habe eine ganz praktische Erfahrung gemacht, als Jesus, der in mir lebt, sich mir offenbart hat. Bei einem Gespräch mit dem Schulleiter einer Katholischen Schule, sagte mir dieser, dass ich sicherlich eine andere Katholikin sei als er, wenn ich in Hamburg groß geworden bin und sagte zu mir „gelobt sei Jesus Christus“, praktisch als Test. Ich hatte in dem Moment nicht die passende Antwort, die da lautet:“ In Ewigkeit. Amen“, war mir im Nachhinein äußerst peinlich war. Vor einer Autofahrt dann einige Tage später nach dem Bekreuzigen, was ich vor jeder Fahrt seit einigen Jahren tue, habe ich ganz bewusst gebetet:“ Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen“. daraufhin folgte ein Seufzer (mein Brustkorb hob und senkte sich, ohne das ich etwas getan hatte), als wollte Jesus mir da deutlich machen, dass ich das endlich mal gesagt habe. Aber es war ehrlich gesagt etwas Furcht einflößend, so etwas zu erleben.

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