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EKD: „Fragwürdige journalistische Mittel“

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in seiner Sitzung an diesem Wochenende in Hannover eine „Erklärung zur Diffamierung evangelikaler Christen“ beschlossen. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:

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In jüngster Zeit sind mehrfach Veranstaltungen, Aktivitäten und Positionen von evangelischen Christen, die der evangelikalen Strömung zugehören oder zugerechnet werden, mit pauschaler Kritik überzogen und in den Medien verzerrt dargestellt worden. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der am 4. und 5. September nach der Sitzungspause des Sommers erstmals wieder zusammengekommen ist, nimmt diese Mitchristen gegen Verunglimpfung in Schutz. Viele von ihnen gehören mit ihrer tiefen persönlichen Frömmigkeit, ihrem nachhaltigen Eintreten für eine missionarische Kirche und ihrem diakonischen Engagement zum Kern unserer evangelischen Gemeinden.

Ein besonders markantes Beispiel für eine mediale Berichterstattung, die notwendige Unterscheidungen vermissen lässt und sich fragwürdiger journalistischer Mittel bedient, war der Beitrag "Sterben für Jesus – Missionieren als Abenteuer", der am 4. August 2009 im Magazin "Frontal 21" des ZDF ausgestrahlt wurde. Das Grundübel dieses Beitrags ist der undifferenzierte Umgang mit der Kategorie des Fundamentalismus. So wird eine Aussage der Organisation "Jugend mit einer Mission" ohne weitere Begründung dem gesamten evangelikalen Lager zugerechnet, um dann die Folgerung anzuschließen: "Derartiger evangelikaler Fundamentalismus liefert den Fundamentalisten der anderen Seite Argumente – gegen den verlogenen Westen."

Die verantwortlichen Journalisten können sich unter einem "Märtyrer" offenbar nur den islamistischen Selbstmordattentäter vorstellen. Sie scheinen keinerlei Kenntnis von der christlichen Märtyrervorstellung zu haben, nach der ein Märtyrer Gewalt erleidet, aber nicht anderen Gewalt zufügt. Sie versteigen sich deshalb zu der ungeheuerlichen Feststellung: "Für Gott als Märtyrer zu sterben hat eine lange, unheilige Tradition. Auf dem Missionarsfriedhof in Korntal liegen jene, die den Evangelikalen noch heute als Vorbild dienen." Und darauf folgt in der Abmoderation der negative Höhepunkt des Beitrags: "Bereit sein, für Gott zu sterben. Das klingt vertraut – bei islamischen Fundamentalisten. Doch auch für radikale Christen scheint das zu gelten."

Eine solche Art von Journalismus wird den Anforderungen an eine solide Recherche nicht gerecht. Das ZDF hat den Anspruch, Qualitätsfernsehen zu sein. Der Beitrag in "Frontal 21" vom 4. August 2009 hat diesem Anspruch in keiner Weise genügt. Kein Korntaler Missionar und keiner der jungen Leute, die in der Sendung befragt wurden, ist auch nur in die Nähe des Gedankens gekommen, unschuldige Menschen mittels eines Selbstmordattentats mit in den Tod zu reißen.

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(Quelle: ekd)

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