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Endzeit: Das hilft gegen die Angst

Krieg, Inflation, Pandemie – Pastor Harald Orth kann die Angst unter Christen gut verstehen. Er selbst hat inzwischen jedoch eine andere Vorstellung von der Endzeit – und die hat mit Schönheit zu tun.

Hallo Herr Orth, Corona, Klimakrise, Ukrainekrieg, Inflation, Hunger: Sind all diese Krisen Zeichen der Endzeit? 

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Harald Orth: In der Bibel wird an manchen Stellen vom Ende der Zeiten gesprochen, in Hebräer 1 zum Beispiel, aber das Wort Endzeit kommt so gar nicht vor. Für mich ist die biblische Definition von Endzeit im Grunde Heilszeit. Seit Jesus auf der Erde war, ist Endzeit. Das wird auch deutlich durch viele Bilder, die Jesus selbst in seiner Endzeitrede benutzt.

Er kündigt zehn Katastrophen an, zum Beispiel Hunger, Erdbeben, die Sonne wird sich verdunkeln. Alle sind im ersten Jahrhundert zum ersten Mal eingetroffen. Aber das alles ist nur der Anfang der Wehen. Im Grunde ist das, was wir erleben, eine Wehe, um in diesem Bild zu bleiben.

Erleben Sie gerade viel Unsicherheit unter den Christen? 

Orth: Ja, es gibt ein großes Maß an Unsicherheit. Schon seit den Anfängen von Corona fragen viele: Ist das die Endzeit? Angst ist relativ weit verbreitet, auch bei Ungläubigen. Das kann ich gut verstehen, ich habe ja auch Angst. Aber man kann nicht an einem steigenden Katastrophenbewusstsein festmachen: Jetzt ist es so weit!

Warum nicht?

Orth: Dabei denken wir linear: Es wird immer schlimmer, bis Jesus kommt und die Gemeinde holt. Es gab aber schon viel schlimmere Katastrophen als das, was wir heute erleben: die spanische Grippe zum Beispiel oder 1348 die Pest. Alles aus der Sicht der Menschen nachvollziehbare Argumente zu sagen: Jetzt ist es so weit!

Aber viele biblische Belege gehen ganz im Gegenteil davon aus, dass wir als Christen eine sich erneuernde Erde erleben: Im Gleichnis vom Senfkorn oder vom Sauerteig durchdringt das Kleine, das Unsichtbare die ganze Welt und wird zum Schluss die alle beherrschende Macht im positiven Sinne. Oder das Gleichnis aus Hesekiel 47, wo ein Rinnsal aus dem Tempel fließt, zu einem breiten Strom wird, ins Tote Meer mündet – und dort wird alles lebendig.

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Dieses „Konzept der erneuerten Erde“ ist für mich viel naheliegender und macht auch unsere Aufgabe, unsere Berufung, unser Engagement viel deutlicher. Denn wofür soll ich mich noch engagieren, wenn am Ende sowieso alles kaputtgeht?

Was ist mit dem Aufruf, wachsam zu sein, etwa im Gleichnis von den zehn Jungfrauen? 

Orth: Einzuschlafen ist an keiner Stelle gut, weil wir als Christen die Verantwortung haben, dass sich das Evangelium vermehrt. Wir sollen wachsam sein, aber nicht in dem Sinne: Es ist schlimm, gerade im Bett zu liegen, wenn der letzte Tag kommt. Die Aufforderung, bereit zu sein, habe ich schon oft sehr negativ erlebt, als Druckmittel, Angst.

Meine Oma Luise war ganz stark vom Dispensationalismus geprägt: Die Welt wird in sieben Heilszeiten eingeteilt, die alle im Chaos enden. Nur die siebte steht noch aus. Deshalb war bei ihr immer Endzeit.

Prägend ist ein Stück weit auch der Kontext, in dem ich aufwachse. Wer die beiden Kriege erlebt hat wie meine Oma, hat natürlich einen gewissen Fokus auf das Grausame, auf das Schlimme. Während der Industrialisierung wurde das Gute, das Fortschrittliche mehr betont.

„Die Beziehung ist das Maßgebliche.“

Sie selbst haben nie gedacht: Jetzt ist Endzeit?

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Orth: Doch! Geprägt von meiner Oma dachte ich 1988, vierzig Jahre nach der Staatsgründung Israels, zum ersten Mal auch: Jetzt ist es so weit! Oma ist schon lange beim Herrn, ich habe sie herzlich lieb, aber diese Theologie kann ich nicht mehr nachvollziehen.

Worum geht es denn im Gleichnis von den klugen und den törichten Brautjungfrauen? Jesus sagt nicht: Weil ihr gepennt habt, weil ihr kein Öl bei euch habt, kommt ihr nicht rein. Sondern er sagt zu ihnen: Die Tür bleibt zu, denn ich kenne euch nicht. Das heißt im Grunde: Ihr habt die Beziehung nicht gepflegt, sonst wüsstet ihr, dass man für eine Hochzeit bestimmte Dinge benötigt. Die Beziehung ist das Maßgebliche.

Und was ist, wenn mich die Angst trotzdem befällt? 

Orth: Der mit Abstand häufigste Imperativ der Bibel ist: „Fürchte dich nicht!“ Das zeigt mir: Ich bin mit meiner Angst nicht neu, das kannten vor mir schon viele. Und gegen Angst helfen keine Argumente, gegen Angst hilft Erfahrung.

Jesus sagt ja zu Petrus im Boot nicht: Stell dich nicht so an, glaub nur an mich, sondern: Steig aus und du wirst sehen, dass das Wasser trägt. Also eine Erfahrung machen, die mir zeigt, dass Jesus an meiner Seite ist. Aussteigen, etwas zulassen, was ich normalerweise nicht zulassen würde. Wege gehen, die ich sonst aus Angst nicht gehen würde. Und dann positive Erfahrungen machen.

Das ist ein Impuls, der mir selbst hilft. Oder auch tiefer bohren, in der Erkenntnis wachsen, wie Petrus in seinem zweiten Brief schreibt – auch das hilft mir bei meiner Angst.

Was empfinden Sie heute, wenn Sie das Wort Endzeit hören? 

Orth: Zum einen denke ich an die vielen zum Teil erstaunlichen Erlebnisse, die ich in meinem Buch beschrieben habe. Endzeitstimmung herrschte zum Beispiel 1910: Als sich der Halleysche Komet der Erde näherte, brach weltweit Panik aus, weil der Schweif des Kometen Blausäure und Zyankali enthielt. Ich habe eine Postkarte gefunden, die das zum Ausdruck bringt.

Oder kennen Sie die Geschichte von Korntal? Der württembergische Theologe Johann Albrecht Bengel hatte ausgerechnet, dass 1836 der Herr wiederkommt. Als es so weit war, haben viele fromme Schwaben ein Jahr lang gebetet. Der Herr ist nicht gekommen, aber daraus ist der Ortsteil Korntal-Münchingen entstanden.

Endzeit ist für mich aber auch verbunden mit: Bleib dran! Lass deine Beziehung zu Christus nicht schleifen. Es ist auch immer der Impuls, das weiterzugeben, mir meines Auftrags als Christ in dieser Welt bewusst zu sein. Aber die Angst, dass jetzt der dritte Weltkrieg ausbricht, die habe ich nicht. Und wenn es doch so sein sollte, dann weiß der Herr, was er tut oder zulässt.

„Die Erde wird wieder sehr gut, indem sie von der Sünde befreit wird. Sie wird besser, umso mehr sich das Evangelium ausbreitet.“

Und was auf uns wartet, ist ja etwas Gutes …

Orth: Mein Endzeitgedanke ist inzwischen, dass die jetzige Erde von der Sünde befreit wird. Römer 8: Die Schöpfung sehnt sich nach der Erlösung. Gott hat diese Erde als sehr gut bezeichnet, warum sollte er sie verschrotten?

Die Erde wird wieder sehr gut, indem sie von der Sünde befreit wird. Sie wird besser, umso mehr sich das Evangelium ausbreitet. So kann man auch denken. Dann ist Endzeit etwas Schönes, verbunden mit der Aufforderung: Gestalte mit!

Jesus nimmt mich mit in sein Team und sagt: Was du im Kleinen tun kannst, bleibt bestehen. Es hat Ewigkeitswert. Das zeigt mir ein ganz anderes Bild von Endzeit, als mit Angst und Schrecken auf die Zeichen der Zeit zu achten.

Vielen Dank für dieses Gespräch!

Die Fragen stellte Agnes Wedell.

Harald Orth ist Pastor der FeG Wiesbaden und „Kirche anders“ in Taunusstein. In seinem Buch „Endzeit. Kein Grund zur Panik“ (Brunnen) ermutigt er dazu, hoffnungsvoll durch unsichere Zeiten zu gehen.


Ausgabe 1/23

Dieses Interview ist in der Zeitschrift LebensLauf erschienen. LebensLauf ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

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8 Kommentare

  1. Alle Macht und alle Tage

    Alle Macht ist dir gegeben,
    alle Tage bist du zugegen,
    du lässt uns nicht allein,
    wirst immer bei uns sein.

    Im Himmel und auf Erden
    bist du der Herr der Herren,
    regierst mit Kraft und Souveränität
    in königlicher Majestät.

    Dich wollen wir bekennen,
    den höchsten aller Namen nennen,
    hingehen und einladen,
    ein Leben mit Jesus zu wagen.

    Deine Zusage lässt uns nicht verzagen
    in Leid, Verfolgung und Versagen,
    mag die Welt auch wüten und toben,
    so wollen wir dich voller Freude loben.

    Bis ans Ende aller Zeiten
    wirst du gewiss uns leiten,
    bis ans Ende dieser Welt
    deine Hand uns sicher hält.

    Peter Behncke

  2. Angst ist eigentlich keine Option bei diesem Thema, wie auch immer es im Detail ablaufen wird, für die Kinder Gottes löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf ! Für das allgemeine Wohlbefinden hilft es ungemein, mit Gott im Reinen zu sein und das Trachten des Herzens auf das Reich Gottes auszurichten. Selbst wenn das eine Art Stückwerk bleiben sollte, so bleibt doch die Gewissheit, Gott ist mit uns und seine Gnade und Geduld bringt uns ans Ziel ! Seine Liebe zu uns hat er unübertrefflich am Kreuz unter Beweis gestellt, er lässt sein Leben für seine Freunde !
    Wir werden bei ihm sein allezeit, da ist die Örtlichkeit nebensächlich ! Du bist verrückt in die Frau deines Lebens, ob du sie im Cafe an der Ecke oder im Treppenhaus ihres Wohnblocks triffst, Hauptsache bei ihr !
    Wo dein Herz ist da ist dein Schatz ! Weh denen deren Herz für Jesus nichts empfindet, das Ziel des Lebens tragisch verfehlt !
    Und ohne der Versuchung zu erliegen, dem Minutenzeiger der Weltenuhr eine Position zu geben, so nah waren wir der Wiederkunft Jesu noch nie.

    • Gott ist immer größer als wir ihn denken

      Ich glaube all dies – und erhoffe es – gleichermaßen auch was TD kommentiert. Nur entscheidend ist doch eigentlich, dass Jesus auch nicht gesagt hatte, er komme nur, um seine Freunde und Gleichgesinnten alleine zu erlösen. Er ist der Friedefürst Gottes, der zur Erlösung und Rettung aller Menschen gekommen ist. Der Masterplan Gottes bezieht sich auf das ganze Universum: Es geht um den Neuen Himmel und die Neue Erde. Die größere Hoffnung liegt daher auf einem Gott, der immer größer ist als wir ihn je denken können. Dies scheint mir auch bei manchen evangelikalen Menschen nicht in dieser größeren Sichtweise des Schöpfers aller Dinge angelegt zu sein. Da hilft es wenig, wenn man dies den Liberalen genau so anlasten müsste. Ich würde dabei auch nicht glauben, dass es um eine Renovierung der Welt geht. Denn wenn Gott die Welt so geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gibt, dann ist mit erlösungsbedürftig alles gemeint was existiert: Also das gesamte unendliche Universum und zudem noch, dass alles vollkommen neu und besser erschaffen wird. Der siebte Tag der Schöpfung bricht erst in Gottes Neuer Welt an. Allerdings glaube ich schon, dass Wunder geschehen werden, die Menschheit ganz neu auf Gott hört und dass es daher irdisch besser wird. Auch wenn wir auf Erden immer Sünder bleiben, solange wir nicht in der Ewigkeit angekommen sind. Sünder zu sein, so aus Gottes Vergebung zu leben, sollte uns daher sehr viel demütiger machen und wir dürfen grundsätzlich allen Menschen die versprochene Erlösung gönnen. Vielleicht ist es erschreckend und heilsam zugleich wenn wir erkennen: Als Christen sind wir öfters nicht bessere Menschen als jene, die sich nicht als Gläubige verstehen. Dass Gott aber mit der Erlösung der gesamten Schöpfung ans Ziel kommt, ist nicht unser Werk. Wie sagt der Volksmund: „Halb schwanger kann man nicht sein“! Es wird auch nicht eine Mini-Erlösung geben, denn sie gilt aller Welt und damit auch den Tieren. Das weltliche Prinzip des Fressen und Gefressenwerdens gibt es im Himmel nicht mehr. Zumindest würde ich es für ziemlich undenkbar halten.

  3. „Sie wird besser, umso mehr sich das Evangelium ausbreitet.“
    Hm, was wenn es sich nicht mehr weiter ausbreitet? Wird sie dann schlechter oder bleibt einfach so, wie sie gerade ist? Kann man wirklich sagen, dass die Welt besser geworden ist, je mehr sich das Evangelium verbreitet hat?
    Das liest sich für mich wie, ich/wir (der Mensch) hat es in der Hand, wie gut diese Welt ist und nicht Gott.

    „Gott hat diese Erde als sehr gut bezeichnet, warum sollte er sie verschrotten?“
    Was ist mit der Entrückung? Wofür sollte die gut sein, wenn wir sowieso hier bleiben? Was ist mit dem neuen Körper den wir bekommen? Da könnte man auch sagen, der jetzige wurde von Gott als sehr gut angesehen und nach seinem Ebenbild erschaffen, also warum diesen dann verschrotten? Jesus hat gesagt er baut Wohnungen für uns und kommt und holt uns um dort zu sein wo er ist.(Johannes 14 3) Was ja nicht hier auf der Erde ist. Er ist in den Himmel aufgefahren. Diese Aussage deutet für mich nicht auf
    eine Renovierung sondern ein neu schaffen.

    Ist aber im Endeffekt auch nicht wichtig und nur mal wieder so ein Randthema.
    Mittelpunkt ist und bleibt Jesus und sein Sterben am Kreuz für unsere Sünden und seine Auferstehung und das er wieder kommt.

  4. Keine Angst vor Endzeit

    Was Pastor Harald Orth schreibt, ist inspirierend und ich bin gerne bereit, ihm da glaubens- und auch hoffnungsmäßig zu folgen. Denn auch die alttestamentarischen Prophetien ergänzen die eher oft düster wirkenden aus dem Offenbarung, hier allerdings als irdische Zukunft formuliert, doch sehr fundamental. Da werden die Schwerter zu Pflugscharen, der Krieg geächtet – und wir können es uns ganz real vorstellen: Die grausamen Geschosse und Atomraketen bestaunen die Besucher im Museum. Ihnen erscheint dies alles grundsätzlich so unvorstellbar, wie uns heutige die mittelalterlichen Folterwerkzeuge. Oder die Tierschützer der Zukunft beim Besuch im Mausefallenmuseum in Mainz, wo mehr als hundert dieser Relikte zu bestaunen sind, und auf welche Art und Weise man fühlende Kreaturen durchbohren durfte. Da sind mir schon die ethischen Pläne von gezüchtetem Fleisch ohne Gehirn sympathischer als die Vorstellung, dass mir feiner Kalbsbraten auf vier Beinen begegnete. Oder das Schwein, welches nie den Himmel gesehen hat, oder nie in der Erde wühlen durfte. Mein lieber Vater, heute wäre er bereits 102 Jahre alt, sagte nach seinen Stalingrad-Erlebnisse 1944, dass er nicht mehr an einen Gott glauben könnte, der solches zulässt. Dabei ist doch Jesus gekommen, um wirklich für alle Menschen und deren Versöhnung mit Gott zu sterben, auch die Urmenschen, jene im Altertum und zuletzt alle die nach uns leben. Jesus, der ein Friedefürst sein wollte, welcher gewaltlos seinen Tod am Kreuz auf sich nahm und nicht kam um uns auszulöschen. Oder ewig in einer Hölle zu kochen. Er wird alle seine Geschöpfe ganz zärtlich und liebevoll in die Arme nehmen. Vielen ergeht es dann wie dem Christenmörder Saulus. Als Saulus der Liebe Gottes vor Damaskus begegnet, einem großen Licht vor dem man erst einmal blind wird, konnte er vor der Barmherzigkeit des Himmels, mit all der Hölle in ihm nur noch freiwillig kapitulieren. Aus ihm wurde Paulus.. Ich habe keine Angst vor der Endzeit. Es wird alles sehr viel herrlicher sein als wir es uns je vorstellen konnten. In dem Neuen Himmel und der Neuen Erde, die vielleicht als eine relative Friedenszeit auf Erden folgen könnte, sind wir später nur noch im ewigen zeitlosen Sein bei Gott. Dazu sollte man inspirierend den Text aus Offenbarung 21 lesen.

    Dann wird es kein Leiden und keine Langweile geben – sondern nur Erfüllung. Wenn ich das 13. Kapitel des Korintherbriefes lese, wird mir hier gesagt, wie eigentlich ich sein sollte – und wie Gott auf jeden Fall immer ist: Langmütig und freundlich. Oder wie Jesus Christus, der das verirrte Schaf nicht bestraft weil es weglief, sondern es auf seine Schulter legt und heimträgt. Ich denke so ist Jesus Christus, der auch Gott ist, und ständig unterwegs in Raum und Zeit, um uns alle zu retten. Vieles was derzeit und schon immer auf unserem Globus geschieht, haben nur wir Menschen angerichtet. Es ist nicht seine Strafe, obwohl Gott das Wollen vieler Menschen zum Bösen absolut nicht verhindert. Gott bestraft niemanden mit Krankheit, Tod, Krieg, oder Grausamkeiten die vom Himmel fallen. Bereits Psychologen wissen schon lange, dass es keine größere Strafe gibt wie unverdiente Liebe. Das Kreuz von Golgatha vereint die Strafe an uns mit der Liebe Gottes. Dies ist die andere alternative Form von himmlischer Gerechtigkeit. Deshalb werden im Himmel nicht nur die Tränen der Armen und Geschundenen getrocknet, sondern diejenigen von Menschen, die sich von Herzen schämen für vieles in ihrem Leben. Weil dies auch Nahtod-Erfahrene schilderten, halte ich diese Erlebnisse für realitätsnah. Erst in Gottes Ewigkeit können wir das wirkliche Bild von unserem Leben signieren, von uns gemalt und vom Schöpfer endbearbeitet, als himmlisches Gesamtkunstwerk. Damit wird alle Lebenserfahrung und sämtliches Lernen nicht umsonst gewesen sein, auch keine Lebenskrise: „Wissen ums Sterben macht klug“!

  5. Danke für den Beitrag, der Satz: „gegen Angst hilft Erfahrung“ stimmt, gerade bei Angst und Panikattaken, die mich jahrelang gequält haben, hilft die Erfahrung, dass es schon einmal gut ging, darauf zu vertrauen, dass es immer besser wird. Und auch das desensibilisieren, also in die befürchtete Situation hinein gehen und festzustellen, dass ich überlebe! Was mich stört, ist der Gedanke, dass Gott diese Welt quasi renoviert, indem er die Sünde verbannt. Die Bibel sagt, er schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde.

    • Guten Tag Bea. Mit der Offenbarung und ihrer symbolhaften Sprache ist es so eine Sache. Wie symbolhaft ist sie? Wenn Offenbarung 21,1 nicht symbolhaft gemeint ist, wie gehen wir dann mit Psalm 104,5 um („der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, dass es nicht wankt immer und ewiglich.“)? Oder Prediger 1,4 („Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen.“). Dann müssten diese Verse symbolischen Charakter haben. Aber warum? Und warum nicht Offb. 21,1? Was also „sagt“ die Bibel hier?

      Ich will hier keine Diskussion anzetteln, aber dieser Gedanke kam mir gerade spontan. Vieles dürfte ein Geheimnis sein und bleiben. Viele Grüße. Daniel vom JDE-Team

      • Liebes JDE-Team: Ich will nicht oberklug und oberlehrerhaft klingen. Aber wenn ihr „DIE ERDE BLEIBT IMMER BESTEHEN“; einfach ummünzt in „DAS UNIVERSUM BLEIBT IMMER BESTEHEN“, erfüllt dies den gleichen Sinn. Denn ein fast unendliches Weltall kannte im Altertum niemand. Die Erde war alles was man kannte. Und die war zudem eine Scheibe. Alles was existiert wird dann neu erschaffen und aus ihm Ewigkeit. Für mich ist das einfach. Aber erklären können wir es nicht.

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