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Erzbistum Köln: Immobilienbesitz im Wert von 612 Millionen Euro

Zum ersten Mal hat das Erzbistum Köln seine Immobilienvermögenswerte offengelegt: Demnach besitzt das mitgliederstärkste deutsche Bistum Immobilien im Wert von 612 Millionen Euro.

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Dazu gehörten 31 Schulen, 26 kirchliche Gebäude, sechs Tagungshäuser, 277 Wohn- und Geschäftsimmobilien sowie Erbbaugrundstücke und Liegenschaften, teilte Finanzdirektor Herrmann Josef Schon auf der jährlichen Bilanzpressekonferenz am Montag in Köln mit. Bei den Kirchen selbst, deren Wert den Angaben zufolge kaum zu ermitteln ist, floss lediglich der Grundstückswert in die Rechnung ein.

 Das Erzbistum geht davon aus, im Jahr 2014 über knapp 557 Millionen Euro an Kirchensteuer verfügen zu können. Das wäre das bislang höchste Kirchensteueraufkommen seiner Geschichte. Die gute gesamtwirtschaftliche Lage sorge für ein gutes Steueraufkommen, sagte Schon.

 Die Entscheidung, die Vermögenswerte des Erzbistums offenzulegen, sei im Rahmen einer "gesamtdeutschen Offensive aller Bistümer zur Transparenz" gefallen, sagte Diözesanadministrator Stefan Heße. "Wir wollen ganz bewusst unsere Finanzlage offenlegen", sagte Heße, der das Erzbistum kommissarisch bis zur Berufung eines neuen Erzbischofs leitet. Für Januar 2015 kündigte das Erzbistum zudem auch eine Offenlegung des Finanzvermögens an.

 Finanzdirektor Schon wies daraufhin, bei der Bewertung der Gebäude und Grundstücke sei zu berücksichtigen, dass deren Großteil keine Erträge abwerfe, sondern im Gegenteil hohe Beträge für die Instandhaltung erfordere. Das gelte etwa für die erzbischöflichen Schulen oder Kirchengebäude. «Auch ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, den Wert einer 1.000 Jahre alten Kirche zu ermitteln», erläuterte er. Deswegen habe man bei Kirchen lediglich den Wert der Grundstücke, auf denen sie stehen, in die Auflistung einfließen lassen.

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 Nur drei der zahlreichen Kölner Kirchen befinden sich tatsächlich im Besitz des Erzbistums, darunter Groß St. Martin und die Minoritenkirche. Der Rest der Gotteshäuser gehört den jeweiligen Gemeinden. Der Kölner Dom gilt als juristische Person des öffentlichen Rechts und gehört sich selbst. Verwalter ist das Domkapitel.
 Bis Ende des Jahres rechnet das Erzbistum mit Erträgen in einer Höhe von insgesamt 1,03 Milliarden Euro. Fast 80 Prozent davon machen die Kirchensteuern aus. Von dem "Brutto"-Kirchensteueraufkommen von fast 785 Millionen Euro verbleiben dem Erzbistum nach Abzug aller Aufwendungen und den Kirchenlohnsteuerverrechnungen mit anderen Bistümern netto knapp 557 Millionen Euro, die es einsetzen kann. Davon fließen 54 Prozent in die Seelsorge, wovon etwa die Gehälter des pastoralen Personals bezahlt werden.

 Das Erzbistum geht davon aus, dass die Kirchensteuererträge in den kommenden Jahrzehnten deutlich absinken werden. Bis zum Jahr 2035 rechnet es demnach mit einem Rückgang auf etwa 400 Millionen Euro netto.

(Quelle: epd)

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