Angesichts der Dauerproteste gegen das Bahnprojekt «Stuttgart 21» hat der Stuttgarter Prälat der evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ulrich Mack, ein «Gebet für Stuttgart» verfasst.
Es sei wichtig, Gott um Weisheit und Besonnenheit für Politiker und für Demonstrierende zu bitten, sagte der Prälat dem epd.
Das Gebet, betonte Mack, wolle weder Gegner noch Befürworter von «Stuttgart 21» unterstützen. Wichtig sei, dass der Umgang beider Seiten miteinander in Würde geschehe und dass wieder Raum für gegenseitiges Verstehen wachse. Das «Gebet für Stuttgart» wird ab Montag täglich in der Stiftskirche im Mittagsgebet um 12.15 Uhr gesprochen.
In dem Gebet heißt es: «Gib den politisch Verantwortlichen in den Parlamenten, im Rathaus, in der Landesregierung und bei der Bahn nun die Weisheit, gute Entscheidungen zu treffen. Gib ihnen Mut, Weitsicht und Ehrlichkeit. Wir bitten dich für alle Protestierenden um Besonnenheit, um den Willen, Gewalt zu vermeiden, und die Bereitschaft, aufeinander zu hören.»
«Stuttgart 21» gilt als derzeit größtes Infrastrukturprojekt in Europa. Der Stuttgarter Kopfbahnhof soll durch eine Verlegung in den Untergrund zu einer Durchgangsstation gemacht werden, zudem soll in Richtung Ulm eine Schnellbahnverbindung entstehen. Die Gegner kritisieren die Kosten, ökologische Folgen und angebliche Sicherheitsgefahren durch das Bauprojekt. Derzeit wird diskutiert, ob über das Bahnprojekt eine Volksabstimmung stattfinden soll.
(Quelle: epd)