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Gebetsaktion per WhatsApp: „Eine neue Erfahrung von Kirche“

In der katholischen Kirche gibt es bereits Angebote mit WhatsApp, aber in dieser Form wurde der Messenger noch nicht genutzt, vermutet Jugend-Pfarrer Daniel Rietzler aus Weißenhorn. Gemeinsam mit Frater Dominikus rief er die Gebetsaktion „Einfach gemeinsam beten“ ins Leben. Seit Anfang Januar vernetzen sich Jugendliche über WhatsApp zu Gebetsgruppen.

Von Laura Schönwies

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Der Weltjugendtag in Krakau war für Pfarrer Rietzler ein ausschlaggebendes Erlebnis: Junge Leute treffen sich zu einem kirchlichen Großereignis – aber wie schaffen sie es den Glauben mit nach Hause zu nehmen? „Wir erleben bei Jugendlichen, die schon einen Glaubensweg gehen, eine große Not, im Alltag dran zu bleiben“, berichtet Pfarrer Rietzler von Begegnungen mit jungen Christen. Dabei sollen nun WhatsApp-Gruppen helfen. Das Projekt „Einfach gemeinsam beten“ vernetzt Jugendliche über den Messenger.

„Gebets-Fahrplan“ für jeden Tag

Die Initiative stellt für die Gebetsgemeinschaften einen „Fahrplan“ zur Verfügung: Jeder Tag beginnt mit einem zehnminütigen Morgengebet. Ein Audio-Impuls von zwei Minuten vertieft die aufgekommenen Gedanken und regt zum weiteren Nachdenken an. Am Ende des Tages wird ein Abendgebet gesprochen. So nehmen sich Teilnehmer täglich 15 Minuten bewusst Zeit für Gott.

Ein bis zwei Mal im Monat treffen sich die Jugendlichen, um sich auch über das digitale Netzwerk hinaus zu begegnen. In Andachten oder Lobpreisabenden lassen sich die Kontakte vertiefen. „Hier können sie andere Menschen kennenlernen, die Jesus suchen, die zu ihm beten und die mit ihm heute ihren Alltag gestalten möchten. Daher sind diese regionalen Zuordnungen wichtig.“

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Projekt der Kirchenbasis

Die Treffen stärken zudem den inneren Antrieb der Gebets-Aktion: „Die Jugendlichen machen es zu ihrem Projekt, sie werden Teil des großen Gebetnetzwerks, das uns alle miteinander verbindet.“
Das Modell mache aus, dass es sich hierbei nicht um ein offizielles Projekt des Bistums handele, sondern dass es durch die Jugendlichen an der Kirchenbasis gewachsen ist. „Junge Christen, die sich für die Idee begeistern konnten, bringen das Projekt voran. Wir spüren eine starke Eigendynamik“, freut sich der Jugendpastor.
„Es breitet sich immer weiter aus und findet im Bistum Augsburg einen tatkräftigen Unterstützter“, so Rietzler. Bischof Florian Wörner, der den ersten Audio-Impuls an die Jugendlichen gab, stellte beispielsweise den Kontakt zu credo-online her. Hier stehen die täglichen Impulse ebenfalls zur Verfügung. Außerdem warb Wörner auf der katholischen MEHR-Konferenz im Gebetshaus Augsburg für die Aktion und erreichte so ein breites Publikum.

Bislang machen 1200 Jugendliche mit. Selbst bis nach Rom hat sich „Einfach gemeinsam beten“ verbreitet. Hier haben sich deutsche Studenten vernetzt.
Wer mitmachen möchte, kann sich bei den angegebenen Kontakten melden. Die Anfragen werden je nach Wohnort einer regionalen WhatsApp-Gruppe zugeordnet.
„Wir überlegen auch ein Projekt in dieser Form für Erwachsene anzubieten.“

Thema Sicherheit

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Wie stellen die Initiatoren dabei sicher, dass mit den Kontaktdaten kein Missbrauch betrieben wird? „Viele der Teilnehmer, die von Anfang an bei dem Projekt dabei sind, kennen wir. Jugendliche und junge Erwachsene haben unsere Idee begeistert aufgenommen und an ihre Freunde weitergegeben. Sie haben uns versprochen, ihre eigenen Kontakte nicht über ihren Freundeskreis hinaus weiterzureichen. Die ersten Teilnehmer sind nun Netzwerker, die die Gruppen leiten“, erklärt Pfarrer Rietzler. „Grundsätzlich bringen wir jedem, der sich an uns wendet, unser Vertrauen entgegen. Zusätzlich arbeiten wir mit einem Datenschutzbeauftragten der Diözese zusammen“.

„Sehnsucht über die Konfessions-Grenzen hinaus das Gebet neu zu entdecken“

„Es kommen auch immer wieder ungewöhnliche Anfragen, über die ich mich sehr freue“, berichtet Pfarrer Rietzler. „Neulich schrieb mir eine junge evangelische Christin aus Göttingen, ob sie auch an der Aktion mitmachen dürfe.“ Natürlich ist das für den Jugend-Pastor kein Problem. „Die Impulse und Gebete können wir in guter ökumenischer Verbundenheit miteinander sprechen.“ Darüber hinaus hat er sie eingeladen, es einmal mit einem Mariengebet zu versuchen. Sie kann es auch weglassen. „Alles andere kann sie ohne Probleme mitbeten. Hier spüre ich über die Konfessions-Grenzen hinaus eine Sehnsucht, das Gebet neu zu entdecken“.

„Entwicklung lässt uns staunen“

Das Projekt sei für alle Beteiligten „eine neue Erfahrung von Kirche“. „Wir können über die Entwicklung nur staunen. Manchmal wundern wir uns, wer schon alles mit dabei ist. Wir lassen uns vom Geist Gottes führen und wollen mit unseren Plänen nicht dazwischenfunken.“

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