Der bekannte Vertreter der Befreiungstheologie und bedeutende Dichter wurde am 20. Januar 1925 in Granada, Nicaragua geboren.
Als Junge besucht Ernesto Cardenal ein Jesuitenkolleg, danach studiert er Literatur. Er bereist die USA, Italien, Spanien und die Schweiz, bevor er mit 25 Jahren nach Nicaragua zurückkehrt. Nach einiger Zeit in einem Kloster in Kentucky entschließt er sich zu einem Theologiestudium in Mexiko und schreibt seine „Psalmen“, die heute als die Grundlage der Befreiungstheologie gelten. Mit vierzig Jahren wird Ernesto Cardenal zum Priester geweiht und das Buch „Das Evangelium der Bauern von Solentiname“ entsteht.
Als die nicaraguanische Revolution, an der sich Ernesto Cardenal aktiv beteiligt über die Somoza-Diktatur siegt, wird er zum Kulturminister der neuen sandinistischen Regierung ernannt. Wegen seiner politischen Tätigkeit bei der linken Befreiungsfront FSLN wird er mit sechzig von seinem Amt als Priester suspendiert. Ernesto Cardenal engagiert sich in den 80er Jahren in der linksgerichteten „Volkskirche“ und wird einer der bekanntesten Vertreter in Deutschland. Nach weiteren Jahren in der Politik verlässt er mit 69 Jahren die FSLN. Heute ist der Mann mit der schwarze Baskenmütze und der weißen Mähne nach wie vor in verschiedenen Initiativen, wie dem Kultur- und Entwicklungsprojekt „Casa de los tres mundos“ und als Poet aktiv.
(Quelle: jesus.de)
