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Gewalt an Kindern: Wenn es dir selbst wehtut, lass es bleiben

Ist es in Ordnung, seine Kinder zu schlagen, wenn man es „in Liebe“ tut? Ja, sagt Papst Franziskus sinngemäß. Eltern- und Familienberaterin Daniela Albert, selbst Mutter und Christin, widerspricht entschieden.

Es gibt keine Pflicht zur „Züchtigung“ der eigenen Kinder, betont Eltern- und Familienberaterin Daniela Albert in ihrer Kolumne „Gotteskind und Satansbraten“. Auslöser für ihren Beitrag ist eine Äußerung von Papst Franziskus, der kürzlich – nicht zum ersten Mal – sinngemäß gesagt hatte, ein Klaps auf den Po sei nichts Schlimmes. Die Eltern hätten hinterher mehr Schmerzen als das Kind selbst.

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Es sei „nicht in Ordnung, nicht biblisch, nicht Gottes Wille“, dass Kinder Gewalt erfahren, unterstreicht Albert. Trotzdem scheine sich in einem kleinen Teil der christlichen Welt die Idee hartnäckig zu halten, dass man Liebe auch durch Züchtigung zeigen könne. Die päpstliche „Beschwichtigung“, dass das Schlagen den Eltern ja mehr weh täte als den Kindern selbst, sei oft zu hören, wenn es um Gewalt gegen Kinder gehe.

„Wenn es sich für dich falsch und schmerzhaft anfühlt, dann tu es nicht““

Daniela Albert

„Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten“, so steht es in Sprüche 13,24. Dieser Bibelvers habe viel Leid in die Welt gebracht, viel Unglück und viele Narben. „Die Tatsache, dass dieser Vers über Jahrhunderte als Empfehlung zur guten Erziehung missverstanden wurde, hat Beziehungen zerstört, sichere Bindungen unmöglich gemacht und ist ein Grund dafür, warum viele Familiengeschichten bis heute von Traumata bestimmt werden“, so Albert.

Natürlich müssten Eltern ihren Kindern Grenzen setzen und nicht alles in „Liebe und Großmütigkeit“ laufen lassen. Es gehe ihr nicht um „Kuschelpädagogik“ oder „grenzenlose Selbstentfaltung“. So seien zum Beispiel Medienbegrenzungen sinnvoll. Und: „Nicht jede Party ist ein guter Ort für unsere Teenager.“ Doch es gehe um die Art und Weise des Eingreifens. Albert empfiehlt einen Grundsatz: „Wenn es sich für dich falsch und schmerzhaft anfühlt, dann tu es nicht. Finde einen anderen Weg.“

Weiterlesen in der Kolumne Gewalt an Kindern: Wenn es dir wehtut, lass es bleiben im Eulemagazin.

Weiterführender Link: Kinderschutzbund


Seit dem 1. Januar 2001 ist in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung festgeschrieben. § 1631 BGB lautet:

„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“

2 Kommentare

  1. Wer meint, dass es in Ordnung ist (entgegen der Bestimmung des Bürgerlichen Gesetzbuchers), Kinderr zu schlagen, hat nie die Zustände in katholischen Kinderheimen erlebt, wo körperliche und psychische Misshandlung durch Nonnen und Pater als normal betrachtet wurde. Solche Misshandlungen riefen keine bessere Charakterformung, sondern ausschließlich kindliche Mordphantasien hervor – bei mir jedenfalls.

  2. Eine echt „Bedenkenswerte“ Äußerung vom Papst Franziskus!!!
    Eigentlich UNMÖGLICH meiner Meinung nach!
    Wer schlägt denn sein Kind?
    Und VOR ALLEM das Wort LIEBE sollte Niemals verwendet werden!
    Liebe tut niemals weh, weder körperlich, noch seelisch oder geistig.
    Niemals!
    MAN SCHLÄGT keine Kinder…..!!!

    Früher war das sicherlich so!
    Kriegszeiten….60/70/80 Jahre….aber Heutzutage ist das Kindeswohlgefährdung und das war es auch früher schon.
    Schläge können tiefe Traumatas und Seelische Verletzungen nach sich ziehen….

    In der „katholischen Kirche“ wird ja eh so manches anders gesehen….wohl dann auch das…wie traurig!

    Ich rege mich darüber auf, denn ich bin von meinem Vater und von meiner Mutter als Kind immer geschlagen worden.
    Mehr möchte ich dazu nicht sagen….
    das hat gravierende Folgen.

    Ich wehre mich gegen die Aussage vom Papst(der ist hiermit bei mir Unten durch, trotz seiner Heiligkeit)….
    Gott sei Dank bin ich Evangelisch(mir fällt ein Stein vom Herzen)…..
    Kinder brauchen Sicherheit, Geborgenheit und Liebe, Liebe, Liebe!!!
    Ein Zuhause…Struktur….Mama,Papa, am Besten noch Oma,Opa,Tante,Onkel….damit auch -selbst wenn eine Überforderung eintritt, Hilfe da ist!!!
    Und wenn nicht, gibt es das Jugendamt-Familienhilfe, Erziehungsberatungsstellen…etc.

    Aber NIEMALS schlagen!
    Das hat Folgen(könnt ihr mir glauben…und die verfolgen Einen ein Leben lang).
    Meine Kinder haben ich“antiauthoritär“ erzogen…
    sie durften sich frei entfalten….heute sind sie Erwachsen und leben das Leben, was sie gerne leben möchten.
    Ich hab keine großartigen Grenzen gesetzt, damit sie sich selbst erfahren konnten und ihre Persönlichkeit entwickeln.
    Viele waren Anderer Meinung, ich habe es so gemacht…nach der „Erfahrung“ aus meiner Kindheit und Jugend.
    Es gibt Hilfe, wenn man Überfordert ist….als Eltern….

    ein wirklich anstrengendes Thema…..und ich denke Liebe ist das Größte, was es gibt.
    Das höchste GUT!

    GOTT liebt dich!
    Mich und jeden Menschen!

    Den Vers aus der Bibel übersehe ich einfach(Altes Testament)!!!!

    Jesus ist gekommen um uns ALLE zu retten und zu befreien!
    Und ER hat das für uns Alle in Liebe getan!
    DAS IST WAHRE LIEBE!!!

    Alles Liebe für euch
    Meike

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