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„Historisches Ereignis“: Viel positive Resonanz auf Reformationsfeier mit Papst Franziskus

Auch wenn der Papst während seiner Teilnahme an der Reformationsfeier im schwedischen Lund die Trennung von Katholiken und Protestanten beim Abendmahl nicht aufgehoben hat: Sein Besuch hat die Hoffnung auf mehr Einheit unter den Christen gestärkt.

Papst Franziskus hat mit seiner Teilnahme am Gottesdienst von Katholiken und Lutheranern zum gemeinsamen Reformationsgedenken im schwedischen Lund ein positives Echo ausgelöst. Evangelische Ökumene-Experten sprachen von einem „historischen Ereignis“ der jüngsten Kirchengeschichte. Franziskus hatte die Christen bei seinem Besuch in Lund zur Einheit aufgerufen. In einer Gemeinsamen Erklärung (PDF) bekunden Katholiken und Lutheraner ihre Absicht, gemeinsame Abendmahlsfeiern für Eheleute unterschiedlicher Konfession zu ermöglichen, allerdings ohne konkrete Schritte zu benennen.

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Die Bezeichnung „historisch“ für den Papst-Besuch sei aus zwei Gründen gerechtfertigt, sagte der Catholica-Referent des Konfessionskundlichen Instituts im südhessischen Bensheim, Martin Bräuer, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst: „Zum ersten Mal feiert ein Papst am Reformationstag einen ökumenischen Gottesdienst. Und zum anderen: Gemeinsam haben der Vatikan und der Lutherische Weltbund zu diesem Gottesdienst eingeladen und gemeinsam sind sie in der Lage, die Reformation positiv zu würdigen.“

Die vor allem bei konfessionsverbindenden Paaren in Deutschland „virulente Frage der gegenseitigen Zulassung zum Abendmahl beziehungsweise der Eucharistie wurde jedoch nicht gelöst und davon war auch realistisch nicht auszugehen“, fügte der evangelische Theologe Bräuer hinzu: „Dennoch finde ich es bemerkenswert, dass in der gemeinsamen Erklärung das Problem benannt und die ‚pastorale Notwendigkeit‘ betont wird, in dieser Frage zu einer Lösung zu kommen.“ Es bleibe zu hoffen, dass sich durch diesen Besuch die Bischöfe der betreffenden Länder ermutigt sehen, „hier kreative Lösungen zu suchen und zu finden“.

„Für 50 Jahre Dialog gedankt“

Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Karl-Hinrich Manzke, erklärte: „Wer hätte vor 100, vor 50, ja selbst vor 20 Jahren davon zu träumen gewagt, dass im Jahr 2016 die römisch-katholische Kirche und der Lutherische Weltbund gemeinsame Gastgeber für einen ökumenisch erarbeiteten Reformationsgottesdienst sein würden.“ Katholiken und Lutheraner hätten am Montag gemeinsam „der Reformation gedacht, für 50 Jahre gemeinsamen Dialog gedankt und in die Zukunft geblickt“, erklärte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, der an den Feierlichkeiten am Montag teilgenommen hatte. Der Der VELKD gehören sieben Landeskirchen mit insgesamt 9,5 Millionen evangelischen Christen an.

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Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München), erklärte zum Thema Abendmahl: „Besonders schmerzlich erfahren wir die uns noch nicht geschenkte eucharistische Gemeinschaft.“ Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz vom Montagabend würdigte Marx die gemeinsame Erklärung zum katholisch-lutherischen Reformationsgedenken, die Papst Franziskus und Bischof Munib Yunan, Präsident des Lutherischen Weltbundes, am Montag in Lund unterzeichneten, als „wichtigen Schritt“. Die Selbstverpflichtung auf Einheit hin helfe auch in der Frage des gemeinsamen Abendmahls „gestärkt weiter zu gehen“.

Quelleepd

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