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Kirche als Kulturträger: Denkmalschutz, Musikangebot und Jugendarbeit

Dr. Margot Käßmann, hannoversche Landesbischöfin, und Prof. Dr. Karin von Welck, Kirchentagspräsidentin und Hamburger Senatorin für Kultur, haben am Samstagvormittag im Rahmen des Kirchentagprogramms die kulturelle Verantwortung der Kirche betont.

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Unter der Fragestellung „Kirche, unbekannte kulturpolitische Macht – Was tut Kirche für unsere Kultur?“ diskutierten beide ihre Positionen mit Kulturtreibenden.

Kirchentagspräsidentin Karin von Welck betonte, die kulturellen Aufgaben der Kirche lägen heute vor allem in Denkmalschutz, in Musik- und Kulturangebot, sowie in der Jugendarbeit. Eine Schlüsselrolle kommt ihrer Meinung nach der Musik zu: Der „Schatz der Kirchenmusik“ solle tunlichst bewahrt werden, doch auch neue modernere Musik solle in den Kirchenalltag integriert werden. Dies sei eine Chance, über das kulturelle Angebot auch die Jugendlichen wieder in die Gemeinden zu locken. Die Verantwortlichen der Kirchen sollten außerdem „bei Finanzdebatten nicht immer wieder sofort an eine Streichung der Kantorenstellen denken“. Von Welck plädierte weiter dafür, die „Kraft der Jugend“ verstärkt zu nutzen und mit der „Kraft der Kultur“ zu verbinden. Dies sei eine große Stärke für den Auftrag der Kirche.

In der anschließenden Diskussion kamen als weitere Gäste Daniel "Dän" Dickopf, Sänger und Songwriter bei den „Wise Guys“, Hans-Joachim Frey, Generalintendant des Theater Bremen, Christian Lehnert, Studienleiter und Schriftsteller sowie Prof. Gesine Weinmiller, Architektin aus Berlin, zu Wort. Dän Dickkopf rief Pastoren auf, sich in Sprach- und Schauspielunterricht das fesselnde Reden lehren zu lassen: „Wenn jeden Sonntag eine gute Predigt gehalten wird, kommen die Leute auch in die Kirche.“ Auch Christian Lehnert beklagte mangelnde Sprachästhetik in den Texten der modernen Kirchenmusik. Hans-Joachim Frey plädierte für eine Wahrung guter Ideen. Es sollte nicht „immer nur Neues erfunden und Altes verworfen werden, sondern auch das Neue, das sich bewährt hat, beibehalten werden“. Zentrales Ergebnis der Gesprächrunde war die Forderung nach drei Tugenden, die der kulturell verantwortungsbewussten Kirche eigen sein sollten: Respekt, Gelassenheit und Neugier.  

Margot Käßmann ging in ihrem Beitrag auf die in der Diskussion aufgeworfene Frage nach einem Verebben der Kirchentages-Begeisterung ein. Sie erklärte, kein Mensch könne einen sechswöchigen Kirchentag aushalten. In vielen Gemeinden, „gerade auch auf dem Land“, könnten aber kulturelle Programme Fuß fassen, die vom Kirchentag inspiriert seien. Die Begeisterung des Kirchentags lebe also auch nach Veranstaltungsende im Gemeindealltag weiter. 

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Eine große Verantwortung sieht Käßmann auch in der Bewahrung der Kirchengebäude. Hier dürfe auch unkonventionell vorgegangen werden, solange die Menschen Lust bekommen, die „wunderbaren Kirchen“ wieder neu zu entdecken. Aufgabe der Kirche sei es jedoch in erster Linie, das Evangelium zu verbreiten. Das geschehe allerdings in unserer Welt, in der die Kirche lebt und in der sie interagiert. “Hier kommt die Kultur ins Spiel“, so die Landesbischöfin.

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