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«Leid, Zerstörung und Verlust»: Kirchen in Deutschland rufen zu Hilfe für Haiti auf

Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti versuchen Rettungsteams einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörung zu gewinnen. Die Vereinten Nationen baten am Donnerstag um schweres Räumgerät und Spürhunde, um Verschüttete zu bergen.

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Lebensmittel, Medizin und Wasser wurden knapp. «Die Suche nach Überlebenden hat Vorrang», sagte Elisabeth Byrs vom UN-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe. «Wir arbeiten gegen die Uhr.»

 Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bekundete seiner haitianischen Amtskollegin Marie-Michèle Rey sein Beileid und sicherte jede mögliche Hilfe zu. «Unser Mitgefühl und unsere ganze Solidarität gilt den Opfern der Katastrophe, ihren Angehörigen und all jenen, die durch die Naturkatastrophe ihr Hab und Gut verloren haben», schrieb er. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte Haiti langfristig Unterstützung zu.

 Helfer beschrieben die Lage in der schwer zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince weiter als chaotisch und unübersichtlich. Die Zahl der Opfer bleib nach wie vor unklar. Staatspräsident René Preval hatte am Mittwoch von «deutlich mehr als 100.000 Toten» gesprochen. Nach Angaben des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, vom Donnerstag starben nach ersten Schätzungen mindestens 30.000 Menschen. Rund drei Millionen Menschen seien in Not geraten.

 Derweil lief die internationale Hilfe an. In Deutschland riefen die beiden großen Kirchen zu Spenden und Gebeten für Haiti auf. «Ich bete für die vielen Menschen auf Haiti, die von Leid, Zerstörung und dem Verlust von Menschen betroffen sind», erklärte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, in Hannover. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach den Verletzten und Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus: «Wir müssen jetzt helfen.» Unter den Toten ist auch der katholische Erzbischof von Port-au-Prince, Joseph Serge Miot.

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 Als schwierig erweist sich die Koordination der Hilfe durch die UN-Friedensmission. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 3.000 Soldaten und Polizisten in Port-au-Prince und Umgebung, um für ein Minimum an Ordnung zu sorgen. Doch die UN-Mission wurde selbst schwer getroffen. Beim Einsturz des UN-Hauptgebäudes in Port-au-Prince kamen möglicherweise bis zu 150 UN-Mitarbeiter um, darunter auch der Chef der Mission, der Tunesier Hedi Annabi. Der Büroleiter der Deutschen Welthungerhilfe in Haiti, Michael Kühn, bezeichnete die Lage in der Hauptstadt als dramatisch. Leichen lägen auf den Straßen, Schwerverletzte seien unversorgt, und Überlebende irrten in den Straßen umher. «Die Leute sind sich selbst überlassen», sagte Kühn dem epd. Am Mittwoch trafen erste Hilfslieferungen aus den USA in Haiti ein. An diesem Freitag schickt das Rote Kreuz eine mobile Klinik auf den Weg.

 Auch eine aus Österreich stammende Mitarbeiterin des Deutschen Entwicklungsdienstes kam bei dem Erdbeben am Dienstagabend (Ortszeit) ums Leben. Die Christoffel-Blindenmission befürchtet, dass zwei ihrer haitianischen Mitarbeiter starben. Das Büro der Kindernothilfe wurde schwer beschädigt.

 Nach Angaben von UNICEF sind viele Kinder verzweifelt und stehen unter Schock. «Wir müssen jetzt alles tun, um Hunderttausende Kinder in Haiti vor einer zweiten Katastrophe durch Hunger und Krankheiten zu schützen», erklärte Regine Stachelhaus, die Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland.

 «Ärzte ohne Grenzen» schickte 70 Mitarbeiter nach Haiti. Die Organisation plant den Aufbau eines Notkrankenhauses, nachdem ihre drei Kliniken in der Hauptstadt zerstört wurden. 

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(Quelle: epd)

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