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Mediziner beklagt Willkür bei Einstufung Behinderter

Behinderungen werden nach Ansicht des Mediziners und Gutachters Dieter Schneider von den Behörden je nach Bundesland völlig unterschiedlich eingeschätzt.

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Ob ein Bürger mit körperlichen Einschränkungen einen Behindertenausweis, finanzielle Versorgungsansprüche oder Vergünstigungen erhalte, hänge in Deutschland auch vom Wohnort ab, fand Schneider laut «WirtschaftsWoche» bei entsprechenden Untersuchungen heraus.

  Obwohl bundesweit von einer ähnlichen Verbreitung körperlicher Behinderungen oder Handicaps auszugehen ist, offenbaren die Statistiken nach Angaben des Mediziners gravierende Unterschiede: Während bundesweit acht Prozent der Deutschen als behindert gelten, kommen im baden-württembergischen Ravensburg lediglich 48,5 Behinderte auf 1.000 Einwohner – der niedrigste Wert bundesweit. Die meisten Behinderten leben dagegen in Trier: Hier sind offiziell 170 von 1.000 Einwohnern behindert, mehr als doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.

  Auch nach Ländern ergeben sich demnach auffällige Unterschiede: Die Versorgungsämter in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin erkennen Schneider zufolge am häufigsten Behinderungen an, gefolgt von Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Besonders streng handhabten die Anerkennung dagegen die Versorgungsämter in Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hamburg.

  Die unterschiedlichen Bewertungen haben für Behinderte erhebliche Folgen: Bei 25 Prozent Behinderung gibt es einen Freibetrag von 310 Euro auf der Steuerkarte, um die Nachteile im Alltag auszugleichen. Mit dem Grad der anerkannten Einschränkung steigt der Freibetrag auf bis zu 1.420 Euro. Je nach persönlicher Einschränkung ist auch die kostenlose Benutzung von Bussen und Bahnen oder der verbilligte Kauf von Eintrittskarten möglich.

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  Schneider war jahrelang als externer Gutachter für Versorgungsverwaltungen tätig. In der kommenden Woche will er seinen «Versorgungsamt Report» veröffentlichen.

(Quelle: epd)

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