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Misereor-Chef: Afrikanische Bischöfe haben Kondome längst gebilligt

Der Vorstandsvorsitzende des katholischen Hilfswerks Misereor, Josef Sayer, begrüßt die jüngsten Aussagen von Papst Benedikt XVI. zur Verwendung von Kondomen, um die Verbreitung von Aids einzudämmmen.

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 In der Praxis allerdings hätten afrikanische Bischöfe und Ordensleute schon längst über Kondome als Mittel zum Schutz des Lebens gesprochen, sagte Sayer der «Frankfurter Rundschau» (Montagsausgabe). Nun mache sich die katholische Kirche «ein Stück weit ehrlicher».

 Papst Benedikt XVI. hat in einem am Mittwoch erscheinenden Interviewbuch erstmals für die katholische Kirche eingeräumt, dass die Verwendung von Kondomen in Einzelfällen sinnvoll sein kann, um Gesundheitsgefahren einzudämmen. Wie am Wochenende bekanntwurde sagte das Kirchenoberhaupt in Bezug auf männliche Prostituierte, dass es «begründete Einzelfälle» geben möge, in denen Kondome ein «erster Schritt zu einer Moralisierung» sein könnten, um wieder ein Bewusstsein für verantwortliches Verhalten zu entwickeln. Gleichwohl betonte der Papst, dass dem «Übel der HIV-Infektion» nur mit der «Vermenschlichung der Sexualität» beizukommen sei.

 Misereor-Chef Sayer sagte, schon in der Vergangenheit habe die konkrete Not in Afrika zu einer vom Vatikan abweichenden Position in der katholischen Kirche geführt. Ortsbischöfe hätten argumentiert, dass die pastorale Verantwortung es gebiete, den Menschen in konkreter Lebensgefährdung den Schutz durch das Kondom anzubieten. «Es ist ja nicht so, als verschlösse die Kirche einfach die Augen vor der Lebensgefahr Einzelner», sagte Sayer. Zugleich betonte auch der Misereor-Chef, dass die Aidsgefahr nur in den Griff zu bekommen sei, «wenn wir eine Kultur verantwortlicher Sexualität aufbauen».

(Quelle: epd)

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