Völlig unerwartet ist Monika Deitenbeck-Goseberg im Februar 2020 verstorben. Wie gut, dass es jetzt dieses Lesebuch mit alten (vor allem aus dem Neukirchener und Konstanzer Kalender) und neuen Texten der beliebten Pfarrerin und Referentin gibt. Das Cover beschreibt ihren Dienst ganz eindrücklich: Bunt mit Farbspritzern und in der Mitte das Kreuz!
Bereits im Vorwort vom Liedermacher und Journalisten Jürgen Werth wird sichtbar, wer die Autorin war. In seiner unnachahmlichen Art drückt es Werth poetisch aus: „Mensch Moni | Menschenmensch | Jesusmensch | Du fehlst“ (S.6).
Dass die Autorin von Christus begeistert ist, wird auf jeder Seite des Buches erfahrbar: „Ich gönne jedem Menschen Jesus. Er ist für mich das Größte. Mit ihm und mit der Botschaft von ihm möchte ich die Menschen erreichen, erleichtern, berufen, trösten, stärken, und in Verantwortung rufen.“ (S.13) Unzählige Male hat Deitenbeck-Goseberg dies bei ihren Bibelarbeiten auf der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg getan. Außerdem hat sie sich um Menschen ohne Obdach und Geflüchtete gekümmert und dabei beides, sowohl das Reden vom Evangelium als auch das tatkräftige Handeln ernst genommen.
Es fällt mir schwer zu beschreiben, was es genau ist, aber die Art, wie die Autorin schreibt und vom Glauben einladend erzählt, berührt mich – vermutlich, weil Monika Deitenbeck-Goseberg eben ein „Menschenmensch | Jesusmensch“ war.
Unter den vier Schlagwörtern des Buchtitels „Leben, lieben, leiden, glauben“ sind jeweils acht bis neun veröffentlichte Texte, Predigten oder Vorträge der Lüdenscheiderin versammelt. Ihre Beispielgeschichten sind frisch aus dem Leben und auf den Punkt formuliert. Dass die Autorin auch um das Thema „Leiden“ keinen Bogen gemacht hat, zeigt sich an einem eigenen Abschnitt. Dabei hat mich die Autorin mit ihrer Vorfreude auf den Himmel gepackt. Aus dieser Perspektive relativiert sich für sie vieles, woran wir im Leben zu knabbern haben. Klage, Freude im Leid, das Wissen um Gottes Fürsorge im tiefsten Tal – alles fasst die Autorin einfach zusammen: „Die allerbeste Nachricht ist, dass Jesus stärker ist als der Tod.“ (S.144)
Von Andreas Schmierer
