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Mutter Teresa – Heilige oder gefallener Engel?

Vor 25 Jahren starb Mutter Teresa. An der Ordensfrau scheiden sich die Geister: Sie wurde als Heilige gefeiert, aber auch als „Hell’s Angel“ kritisiert.

Von Pascal Alius

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Friedensnobelpreis, Seligsprechung, Heiligsprechung – Das Leben Mutter Teresas scheint ein einziger Akt der Nächstenliebe gewesen zu sein, der zurecht geehrt wurde. Der „Engel der Armen“ und die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, eine von ihr gegründete Gemeinschaft, kümmerten sich um die Ärmsten der Armen und die vielen Kranken in den Slums Kalkuttas, Indien. Das Bild des „Engels“ und der „Heiligen“ bekam in den letzten Jahren jedoch immer größere Risse.

Mutter Teresa wird am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu im heutigen Skopje, Nordmazedonien, geboren. Ihr Vater stirbt überraschend, als sie acht Jahre alt ist. Das führt dazu, dass sie sich noch intensiver dem Glauben zuwendet. Mit zwölf Jahren entscheidet Bojaxhiu sich für ein Leben als Ordensfrau. Im Alter von 18 Jahren wird sie in den Orden der Loretoschwestern aufgenommen.

Anschließend kommt Bojaxhiu nach Indien, wo sie 17 Jahre lang Kinder unterrichtete. Das „ewige Gelübde“, mit dem sie sich dauerhaft an ihren Orden bindet, legt sie mit 26 Jahren ab. Fortan trägt sie den Namen Teresa, nach der heiligen Térèse von Lisieux.

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Nach einer „mystischen Begegnung“ mit Jesus, wie sie selbst sagte, fühlt sie sich 1946 berufen, den Armen und Kranken der Slums in Kalkutta zu dienen. Mutter Teresa ist erfüllt davon, Jesu Durst nach Seelen zu erfüllen, wie sie in ihrem Tagebuch schreibt. Sie kümmert sich um Sterbende, Waisen, Obdachlose und Kranke, vor allem Leprakranke. Vor Leid und Tod schreckt sie nicht zurück, sondern gibt die Liebe Gottes weiter.

Ab den 70er Jahren beginnt ein regelrechter Hype um Mutter Teresa, die „Heilige der Gosse“, wie es in einem Porträt des US-amerikanischen Magazins Life heißt. Sie wird zum „Popstar“ der Wohltäter. Prinzessin Diana, der britische Musiker Bob Geldorf und US-Präsident Ronald Reagan treffen sich mit ihr.

„Nicht ich, sondern Gott tut alles.“

Mutter Teresa

Mutter Teresa stellt nicht sich selbst, sondern Gott in den Mittelpunkt. „Nicht ich, sondern Gott tut alles“, sagt sie. Oder: Als sie 1979 den Friedensnobelpreis gewinnt, gibt sie in ihrer Dankesrede Gott die Ehre. „Ihre Art, auf die Menschen zuzugehen, hat etwas Vorbildhaftes gehabt“, sagt die Religionspädagogin Ulrike Witten. „Dabei muss man sie aber kritisch sehen.“

Schon kurz vor ihrem Tod kritisiert der britisch-amerikanische Journalist und Atheist Christopher Hitchens ihre Arbeit in der Dokumentation „Hell’s Angel“ und in seinem Essay „The Missionary Position: Mother Teresa in Theory and Practice“. Mutter Teresa sei es mehr um die Verbreitung des katholischen Glaubens, als um die Hilfe für die Armen und Kranken gegangen, schreibt Hitchens. Dies habe ihm Mutter Teresa persönlich bestätigt. „Mutter Teresa war keine Freundin der Armen. Sie war eine Freundin der Armut. Sie sagte, dass Leiden ein Geschenk Gottes sei.“

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Kritik: Sterbende ohne Einverständnis getauft

Leicht heilbaren Patienten sei durch die Behandlung in den Sterbehäusern geschadet worden und die Gabe von Schmerzmitteln sei untersagt gewesen, schreibt Aroup Chatterjee, Autor des Buches „Mother Teresa: The Untold Story“. Dave Hunt wirf ihr in seinem Buch „Die Tragödie von Mutter Teresa“ vor, dass Sterbende oft ohne deren Einverständnis getauft worden seien. Diesen Vorwurf bestreitet Mutter Teresa zu ihren Lebzeiten vehement.

Eine Studie von drei kanadischen Wissenschaftlern der Universitäten von Montreal und Ottawa kommt 2013 zu dem Schluss, dass es wenig Transparenz im Umgang mit Spendengeldern gegeben hätte. Die Studie zweifelt den Ruf Mutter Teresas als selbstlose Dienerin der Armen an. Die Forscher sehen darin eine bewusst gesteuerte Öffentlichkeitskampagne der katholischen Kirche.

„Es ging um ihr eigenes Seelenheil“

Religionspädagogin Witten findet, dass der theologische Aspekt in Mutter Teresas Wirken mehr beachtet werden sollte. „Es ging um ihre eigene Gotteserfahrung, um ihr eigenes Seelenheil“, sagt Witten. Mutter Teresa habe sich Christus durch das Leiden des anderen nähern wollen. Indem sie auf medizinische Standards verzichtete, habe sie „Leiden billigend in Kauf genommen und Heilung zum Teil verhindert“.

Die Ursachen von Armut zu bekämpfen, sei ihr deshalb nicht wichtig gewesen. Ihr Ziel sei es nicht, das Leben in Indien zu verbessern, sondern ihren Nächsten zu lieben und den Einzelnen zu beachten, sagt Mutter Teresa stets selbst. Der Erfolg ihrer Arbeit und der ihrer Ordensschwestern lasse sich deshalb schwer messen, meint Witten.

„Taten der Nächstenliebe sind immer ein Mittel, um Gott näherzukommen.“

Mutter Teresa

Mutter Teresas Ziel ist das Erreichen von Heiligkeit und die Einheit mit Christus, wie sie es selbst formuliert. „Taten der Nächstenliebe sind immer ein Mittel, um Gott näherzukommen.“ Das stehe im Gegensatz zur behaupteten Selbstlosigkeit, schreiben Susan Kwilecki und Loretta Wilson in ihrem Aufsatz „Was Mother Teresa maximizing her utility?“.

Jahrzehntelang befindet sich Mutter Teresa in einer Glaubenskrise. Sie zweifelt an der Existenz Gottes und schreibt in ihr Tagebuch Sätze wie „In meinem Innern ist es eiskalt“ oder „Wenn es keinen Gott gibt – kann es auch keine Seele geben. – Wenn es keine Seele gibt, dann, Jesus – bist auch Du nicht wahr. – Der Himmel, welche Leere“. Forscher deuten ihre Aussagen als Zeichen einer Erschöpfungsdepression.

Wer ist Mutter Teresa?

Mutter Teresa sehnte sich nach einer intensiven Beziehung mit Jesus. Sie kümmerte sich – selbst in der tiefsten Glaubenskrise – um die Ärmsten der Armen. Sie versuchte den Missionsauftrag und das Gebot der Nächstenliebe nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen. Und sie scheiterte dabei, weil ihr das Verständnis von Nächstenliebe etwas verrutscht zu sein scheint.

Wer ist Mutter Teresa nun – eine Heilige oder ein gefallener Engel? Keins von beidem. Die Wahrheit liegt, wie so oft im Leben, irgendwo dazwischen im Graubereich. Sie war ein Mensch. Mit Erfolgen und Fehlern.

Weiterlesen: Mutter Teresa: Ihre 20 bewegendsten Zitate über die Liebe

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14 Kommentare

  1. Tja, man kann immer etwas kritisieren. Gerade einige Jahre später und dass das Verdienst von Mutter Teresa das war dass sie ausdrücklich und unzählige mal bestätigt jeden geholfen hat, ist egal.
    Mag sein das sie getauft hat, aber wer sagt das es falsch war und das es der Täufling nicht wollte? Vielleicht kam es auch mal zu Missverständnissen, aber ist das schlimm? Tut taufen weh?

    Für mich ist Mutter Teresa ein Vorbild das ich nie erreichen kann!

    • Meiner Meinung nach war diese Frau alles Mögliche; aber sicherlich nicht menschenlieb. Es sei denn, man nennt das Verweigern von Medikamentengabe, das mehrfache Benutzen ( dazwischen nicht desinfizierte) von Spritzen und das Sterbenlassen Armer und Kranker Menschenliebe.

      • Hallo Dieter,
        Bist du Gott, spielst du den Clown, findest du , dass Atheisten so reden dürfen, findest du auch, dass die Koptin die Ohrfeige hinnehmen muss, weil , laut Jesus…, e.t.c. ? ( Ich nehme an, dass die Artikel hier schon bekannt sind. )
        Pardon, ein respektvolles Sie, verkneife ich mir nun. Eine kurze Zeitlang hatte ich den Eindruck, da rührte sich so etwas wie ein Anflug von Empathie in dir, aber das war wohl nur reine Täuschung.

        Und zu “ meiner Meinung nach „:
        Ich finde auch manche Menschen ätzend, aber deswegen muss ich sie doch nicht verleumden !
        Nur wenn sie es mit mir tun, wehre ich mich.
        Mutter Teresa kann sich nun nicht einmal mehr wehren.
        Ich verstehe nicht, worum es dabei geht.

  2. Sorry: Ich bin natürlich (nicht dafür, sondern) dagegen, uns praktizierende Christen als Heiligen Rest anzusehen. Vermutlich hat mein Unterbewusstsein die Aussage ins Gegenteil verkehrt, weil das so ein typischer Reflex von uns Christen ist.

  3. Wir alle können Mutter Teresa sein

    Wir alle können Mutter Teresa sein. Nämlich dann, wenn wir den Willen Gottes tun. Er liegt in seiner Zusammenfassung in dem Gebot von Jesus: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“!

    Wir alle werden aber von Gott vollkommen voraussetzungslos geliebt. Wahre Liebe ist so . Denn Gott ist für alle Menschen der Menschensohn geworden, gestorben und auferstanden zur Errettung aller Menschen und für die Erlösung des gesamten Universums. Ergo: Voraussetzungslos bedeutet in diesem Zusammenhang, dass niemand sich die Erlösung durch gute Taten, ein Leben wie Mutter Teresa oder eine anscheinend fehlerlose Frömmigkeit einkaufen kann. Glaube und Religion ist kein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Nicht unsere Werke retten uns, sondern das Handeln Gottes durch Jesu Erlösungstat. Wenn wir dann freiwillig seinen Willen tun, dann aus purer Dankbarkeit, die auch Gottesliebe sein kann.

    Leider werden wir an uns selbst – und jede/jeder von uns – immer mehr Fehler und falsche Haltungen finden, je mehr wir uns (bei anderen machen wir das lieber) unter ein Vergrößerungsglas legen. Da kommt dabei heraus „wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollten“. Das hat man auch mit Mutter Teresa gemacht. Ihre bekannten und ehrlich zugegebenen Glaubenszweifel sind im Leben der allermeisten Menschen normal. Wie bei der Tabletteneinnahme gibt es den Glauben, als ein ganz großes Vertrauen in Gott, auch nicht ohne die Nebenwirkung des Zweifels. Was Andi da schreibt, ist perfektionistisch gesehen richtig, insofern bin ich von meiner Überzeugung her auch ein Lutheraner. Allerdings sind auch Heilige nicht davon ausgenommen, wie wir alle Sünder zu sein. Aber Heilige sollen – so meinen es allerdings unsere katholischen Geschwister zurecht – Vorbilder im Glauben sein. Das ist ja kein schlechter Vorschlag, nur dass der möglicherweise auch missverstanden wird.

    Alle großen Gestalten der Bibel haben – wie wir alle – Webfehler. Letztlich gilt das für alle Menschen. Mutter Teresa sieht Jesu mit Recht auf der Seite der Armen, denn in jeder und jedem der auf der Straße liegt darf man Jesus sehen. Denn wo geholfen, unterstützt und getröstet wird, helfen wir nicht nur den betroffenen Menschen, sondern ahmen Jesus nach. Das nennt man Nachfolge. Eine wichtige und zeitlose Formulierung auch der christlichen Haltung findet man im 1. Korintherbrief im 13. Kapitel. Insofern gibt es keine Heiligen, zumindest nicht als ein Zustand religiöser Fehlerlosigkeit. Sondern so wie Mutter Teresa sind wir in diesem Leben bereits auf dem Weg ins Paradies, aber der Weg ist lang und manchmal steinig. Im Übrigen ist es auch Albert Schweitzer kaum möglich gewesen, etwa in Lambarene damals ein modernes Krankenhaus zu betreiben und Teresa hat auch über keine Intensivstation in Kalkutta verfügt. Und eiskalt bin ich leider auch manchmal, nicht nur die Teresa. Nur merke ich es leider oft nicht oder zu spät.

    • Falsch zitiert: „Sie sind allzumal Sünder …“
      Falsch informiert: Das Kennzeichen von Heiligen ist, dass sie keine Sünder (mehr) sind.
      Und „Mutter“ Teresa hat mit ihrer Werkgerechtigkeit die persönliche Liebesbeziehung zu Gott offensichtlich nicht gefunden.

      • Menschen sind immer Sünder, auch Heilige. Denn sonst wäre Jesus nicht für alle Menschen gestorben – und alle sind wirklich alle. Das Katholiken das möglicherweise anders sehen, mag sein. Aber es kann nicht der Katholischen Glaubenslehre entsprechen. Und wenn man Mutter Teresa Werkgerechtigkeit unterstellt, so mag das zwar richtig sein, aber eine solche Haltung ist uns doch allen nicht wirklich fremd. Ich bleibe dabei: Niemand ist vollkommen. Dabei geht es mir nicht im Einzelnen darum, Fehler die man bei ihr gefunden hat absolut als nicht zutreffend zu bezeichnen. Aber das habe ich ja ausführlich beschrieben. Heißt es nicht so schön, dass wir alle zuerst den eigenen Balken aus dem Auge ziehen sollten. Aber daran, lieber Herr Wößner werden sie ja möglicherweise aus etwas finden, was nicht stimmt.

        • Ich argumentiere vom Neuen Testament aus:
          „Ihr sollt also vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“
          „Jeder, der aus Gott geboren ist, vollbringt keine Sünde, weil sein Same in ihm bleibt. Er kann sich nicht versündigen, weil er aus Gott geboren ist.“
          Von wo aus argumentierst du? Woher begründest du die christliche Mittelmäßigkeit?

          • Ich argumentiere gegen fromme Arroganz

            Ich argumentiere nicht für christliche Mittelmäßigkeit, sondern (eigentlich) gegen den Wahn, Christinnen und Christen könnten vollkommen sein. Vollkommene Christen brauchten keine Erlösung mehr und auch nicht aus der Vergebung zu leben . Es ist schon interessant, dass beispielsweise die einen mich für zu fromm halten und andere als viel zu wenig christlich. (Außerdem gibt es noch die Schubladen wie liberal oder evangelikal). Ich halte die Jesusnachfolge ist keinen Leistungssport und es geht dann nicht darum, wie ein Stabhochspringer über eine große Höhe der Vollkommenheit zu kommen. Jesus hatte überhaupt keine vollkommenen Jünger und daher sind die neutestamentlichen Berichte auch glaubwürdig. Da könnte man bei Petrus anfangen und bei Judas aufhören. Aber auch für Judas ist Jesus gestorben und alle anderen Menschen ebenso. Ich bin sehr leidenschaftlich dafür, uns praktizierende Christen als der Heiligen Rest anzusehen, während doch Jesus die ganze Schöpfung im Blick hat mit einem Neuen Himmel und einer Neuen Erde – modern gesprochen ein Neues Universum. Letzteres ist aber nicht als Marginalisierung anzusehen, sondern eher eine notwendige Ernsthaftigkeit, allen Menschen geschwisterlich zu begegnen. Sonst bleibt dann möglicherweise öfters nur fromme Arroganz übrig. Selbstverständlich sind alle, die hier argumentieren, davon im vorauseilenden Vertrauen ausgeschlossen. Gott mit Dir, lieber Ulrich Wößner.

  4. Wie kann es sein, dass über Mutter Theresas Wirken, ihre Spiritualität und ihr Leben weniger in einem „würdigenden“ Artikel zu lesen ist, als die Kritik wissenschaftlich unbedeutender Schreiberlinge? Ich teile als evangelikalen Christ vieles in ihrer Theologie nicht. Aber so mit einem Menschen umzugehen, der im Rahmen seiner Erkenntnis „Haus und Familie“ hinter sich gelassen hat und Hunderttausende inspiriert (hat). Das irritiert mich massiv…

  5. Schade, dass die römische Lehre eine extrem verzerrte Vorstellung vermittelt, wer heilig ist und wer nicht. Kein Mensch, ganz gleich wie weit oben er auch in der Hierarchie seiner Kirche steht, hat das Recht, einen anderen „selig“ oder „heilig“ zu sprechen. Heilig macht einen ausschließlich die persönliche Entscheidung für Jesus Christus. Folgte diese Frau Jesus nach, so war bzw. ist sie heilig. So einfach ist das. Dabei ist es völlig belanglos, ob sie ihre Arbeit vollkommen uneigennützig verrichtete oder, wie so viele andere, irgend welche Hintergedanken hegte.

    Das Problem sehe ich eher in der Lehre, dass man nur durch seine Taten zu Gott kommen könne. Doch hier liegt die Verantwortung bei denen, die ihr die Aufklärung über das Thema Werkgerechtigkeit verweigerten.

      • Das Problem ist etwas anders gelagert, Ulrich Wößner. Es geht nicht darum, „Jesus mit Hintergedanken nachzufolgen“, sondern darum, dass man im Vertrauen auf die Regeln seiner Gemeinschaft handelt, weil diese einem erklärt, dass Nachfolge ausschließich so auszusehen habe. Die römische Kirche ist dazu prädestiniert: Allzu oft habe ich schon die Argumentation erlebt, man müsse sich nur taufen lassen und das tun, was „Mutter Kirche“ einem sagt, dann wäre alles in Ordnung. Ich maße mir nicht an, Menschen, die im Glauben an diese Vorgaben leben, zu verurteilen oder ihnen die Heilsgewissheit abzusprechen. Es ist schon schlimm genug, dass diese innerhalb der eigenen Gemeinschaft immer wieder in Zweifel gezogen wird.

        Mehr noch: Ich kenne nur wenige Gemeinschaften, die nicht auf fromme Rituale oder Gestzlichkeit in bestimmten Fragen bestehen. Unzählige „Fromme“ erklären einem tagtäglich, was man zu tun oder zu lassen habe, welche Geistesgabe heilsnotwendig, welche Bibelübersetzung allen anderen vorzuziehen sei und vergessen dabei vollkommen, dass Jesus der einzige Weg zum Vater ist. Dennoch habe ich nicht das Recht, diesen Leuten das Heil abzusprechen. Wenn Jesus sich unseren Vorgaben anschließen würde, dann sähe es in der Ewigkeit ziemlich leer aus!

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