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Palästinenserin Farhat-Naser: Frieden war noch nie so fern

Die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser hat die Deutschen aufgerufen, das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser nicht schweigend hinzunehmen.

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 «Unrecht muss benannt werden», sagte die 61-jährige Autorin und Biologie-Professorin am Dienstagabend in der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem. Die Palästinenser hätten noch nie so viele Verletzungen des Menschen- und Völkerrechts erlebt, dazu dürften vor allem die Christen nicht schweigen.

 «Wir waren noch nie so bedroht in unserer Existenz und unserem Leben wie heute», sagte Farhat-Naser vor Vertretern der deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde zu Jerusalem. Auch Frieden in der Region sei noch nie so fern gewesen. Israel verfolge die Strategie, «die anderen auszuschließen». Die palästinensische Christin, die nach eigenen Angaben wegen Schikanen am israelischen Kontrollposten verspätet zu der Veranstaltung erschien, verwies auf die von Israel errichtete Mauer im Westjordanland, Vertreibungen, die Wegnahme von Land und die Zerstörung von Häusern.

 Friedensgespräche würden von der israelischen Regierung seit Jahren blockiert, um den Bau jüdischer Siedlungen in den palästinensischen Gebieten weiter voranzutreiben. Weil nicht miteinander gesprochen werde, wachse die Kluft zwischen Israel und den Palästinensern, kritisierte Farhat-Naser. Der Weg zum Frieden führe jedoch über einen Dialog mit Gewinn für beide Seiten. Auch die Religionen müssten einen Weg zueinander finden, sie würden bislang von der Politik vereinnahmt.

 Die Palästinenser rief Farhat-Naser auf, ihre internen Kämpfe zu beenden und sich auf ihre gemeinsamen Ideale und Werte zu konzentrieren. Im Konflikt zwischen der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der radikalislamischen Hamas gehe es um Macht, Geld und Positionen, nicht um das Wohl des Volkes. Kritik äußerte Farhat-Naser zudem an der palästinensischen Polizeiausbildung, die auch von der Bundesrepublik gefördert wird. Die Polizisten lernten dort Gewalt, aber «kaum etwas über Menschenrechte und Menschenwürde».

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 Die rivalisierenden Organisationen Fatah und Hamas verhandeln derzeit über ein Versöhnungsabkommen vor den palästinensischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr. Seit einer Eskalation ihres Konflikts im Jahr 2007 kontrolliert die Autonomiebehörde unter Abbas nur noch das Westjordanland und die Hamas den Gazastreifen.

(Quelle: epd)

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