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Seenotrettung: FDP-Politikerin Teuteberg schießt gegen EKD

Linda Teuteberg findet es richtig und wichtig, Menschen zu retten. Trotzdem kritisiert sie die EKD für ihre Seenotrettung.

Im Interview mit der ZEIT-Beilage Christ & Welt kritisierte Linda Teuteberg, dass die EKD die zivile Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer unterstütze. Als einseitiges politisches Statement sehe Teuteberg die Rettungsaktion der EKD sehr kritisch.

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Die Kirche ist im Mittelmeer mit dem Bündnis United4Rescue und den Schiffen Sea-Watch 4 und Sea-Eye 4 vertreten. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat den Rettern erst vor kurzem seinen Dank ausgesprochen. Für ihn sind die Schiffe ein wichtiges Projekt der Kirche.

Menschen zu retten ist richtig, aber …

FDP-Politikerin Teuteberg stellte klar, dass sie es richtig finde, Menschen zu retten. Ihrer Meinung nach leite sich aber aus der Pflicht zur Lebensrettung „kein Recht auf Einreise und Aufenthalt in einem selbst gewählten Land ab.“ Nur wenn jemand schutzbedürftig sei, habe er automatisch ein Recht auf Asyl.

Eine einseitige Diskussion darüber tue der Kirche und der Gesellschaft nicht gut. Die FDP-Politikerin wünsche sich eine differenziertere Debatte über Lösungen für das Problem der Flucht. Weiter beklagte die ehemalige FDP-Generalsekretärin die fehlende politische Vielfalt in der EKD. Ihrer Ansicht nach sollte den Mitgliedern vermittelt werden, „dass jede Meinung in der Kirche gehört wird.“

Glaube macht unabhängig

Die FDP und das Christentum würden, laut Teuteberg, gut zusammenpassen. Die Menschenwürde und die Rechte des Individuums kämen schließlich daher, dass der Mensch als Ebenbild Gottes angesehen würde. Sie forderte, dass Kirche ein Ort sei, wo man als Menschen zusammenfinde. Ihr persönlich habe ihr Glaube schon durch viele schwierige Situationen in der Politik durchgeholfen. Es tue ihr gut, zu wissen: „Man kann gar nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Das macht unabhängig.“

Link: „Kirche steht für Freiheit“ (Interview in Christ & Welt)

1 Kommentar

  1. Nichtstun ist keine Lösung

    Eine einseitige Diskussion (über Flüchtlinge und Asylanten) dies tue der Kirche und der Gesellschaft nicht gut. Die FDP-Politikerin wünsche sich eine differenziertere Debatte über Lösungen für das Problem der Flucht. Was da Frau Teudeberg schreibt, ist Teil des Problemes, wie die EU und verstärkt noch die Länder Ungarn und Polen damit umgehen. Denn die Situation in den Flüchtlingslagern ist genau so unmenschlich wie faktisch die Schikanen rund um die Seerettung durch private bzw. kirchliche Initiativen. Ohne letztere würden von viel mehr Menschen im Meer sterben.

    Ein gutes jüdisches Sprichwort, welches ich als Christ gerne übernehme, lautet: „Wenn ein Mensch stirbt ist dies so, als ob die ganze Welt stirbt“. Fakt ist, dass die Staatenlenker und die Parlamente hier aus subjektiv nachvollziehbaren Gründen fast nichts tun, denn bereits das Einstimmigkeitsprinzip bei EU-Entscheidungen ist ein probates Mittel hierfür. Selbst wenn es sehr viel Geld gäbe statt Flucht nach Europa würde wahrscheinlich niemand mitmachen. Dabei wäre ein Plan unbedingt erforderlich, wenn man die Menschen in den Lagern nicht einfach dort verrotten lassen will. Wir brauchen einen Marschall-Plan nicht nur für Afrika. Aber er scheint mir so unwahrscheinlich zu sein wie mein Kater, der Junge bekommt. Tut mir leid für diese letzte fast schon aggressive Formulierung. Aber diese Nichtbearbeitung von Problemen, die letztlich auch auf uns alle zurückfallen, ärgert mich sehr. Es ist so ähnlich wie bei Corona. Ich sage vorher, dass die Welt überhaupt nicht genug Impfstoff bekommt. Und beim Klimawandel wird man dies auch nicht richten. Oder ??

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