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Segen: Alles, was es zu wissen gibt

Kinder werden gesegnet, Ehepaare auch – aber was ist ein Segen und warum wird gesegnet? Hier findest du Antworten rund um das Thema Segen.

Was ist ein Segen?

Wer jemanden segnet, spricht ihm oder ihr dadurch Gutes bzw. eine heilvolle Kraft zu. Wie zum Beispiel Glück oder Schutz. Durch einen Segen soll die gesegnete Person Anteil an göttlicher Kraft oder Gnade bekommen. Im Grunde ist es immer Gott selbst, der segnet.
Ein Segen wird bei verschiedenen Anlässen gesprochen. Zum Beispiel als Gruß bei Begegnung und Abschied oder an den Wendepunkten des Lebens: Geburt, Konfirmation, Hochzeit und Tod. In der römisch-katholischen Kirche werden Segnungen als Zeichenhandlungen verstanden, die „das Leben der Einzelnen und der menschlichen Gemeinschaft in seinen verschiedenen Phasen und Bereichen aus dem Glauben deuten und gestalten“ sollen.
Das Wort „Segen“ wird auch genutzt, um die Freude über eine Situation auszudrücken. Zum Beispiel: „Dieses Haus ist ein Segen für uns.“ Auch Reichtum wird damit beschrieben: Erntesegen oder Geldsegen.

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Was ist ein Segen Gottes?

Im Segen verspricht Gott, dass er für uns da ist. Und das nicht als mysteriöse Zauberformel, sondern in einer persönlichen Beziehung. Was dem Menschen im Segen zufließt, ist Gabe und Auswirkung göttlicher Liebe. Wenn Gott segnet, dann gibt er Menschen ein Versprechen, oft verbunden mit einem Auftrag. Der Segen ist Gottes Zusage, dass die Erfüllung des Auftrags möglich ist.
Direkt zu Beginn der Bibel segnet Gott die Menschen (1. Mose 1,28). Er sprich zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz.“ Die Menschen nehmen diesen Segen und verwandeln ihn in einen Fluch – siehe Sündenfall und Sintflut.
Auch die Geschichte Gottes mit dem Volk Israel beginnt mit einem Segen. Gott sagt zu Abraham: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“ (1. Mose 12,2).
Jesus hat den Fluch, der im Scheitern am Gesetz Gottes besteht (Sündenfall und zehn Gebote), von den Menschen weggenommen, damit ihnen der in Abraham verheißene Segen zuteil wird.
Gottes Segen ist vielfältig: Glück, Erfolg, Zufriedenheit, Ruhe, Sicherheit, Frieden und Sinn. Der Segen wirkt unwiderruflich und kann nicht zurückgenommen oder unwirksam gemacht werden.

Woher kommt das Wort „Segen“?

Das hebräische Wort für Segen „barach“ bedeutet „mit heilvoller Kraft begaben“. Darin sind der Vorgang des Begabens und der Zustand der Begabung inbegriffen. Beim Segen handelt es sich ursprünglich um eine selbstständig wirkende, übertragbare heilvolle Macht, die im Gegensatz zur zerstörerisch wirkenden Macht des Fluches steht.
Das griechische Wort für „Segen, segnen“ „eulogia“ kann auch „loben, preisen“ und „danken“ bedeuten.

Wie erkläre ich Kindern Segen?

Benedicere, das lateinische Wort für segnen, bedeutet wörtlich: Gutes sagen, Gutes wünschen – mit einem Zeichen, einer Berührung. Das schreibt der Deutschlandfunk. Wer segnet, der hat das Wohl des anderen nicht selbst in der Hand. Ein Segen ist ein Wunsch. Der Segnende gibt im Glauben den Lauf der Dinge in Gottes Obhut.

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Wie spricht man einen Segen aus? / Wie kann man jemanden segnen?

Zu einem Segen gehören ein „machtgeladenes“ Wort und eine bekräftigende Handlung. Worte und Handlungen können jedoch auch eigenständig verwendet werden. Eine in der Bibel gängige Praxis ist die Handauflegung. Dabei werden dem zu Segnenden die Hände auf den Kopf gelegt. In evangelischen Kirchen und Freikirchen steht die Pastorin oder der Pastor häufig mit erhobenen, ausgebreiteten Armen vor der Gemeinde und segnet. Die Gemeindemitglieder empfangen den Segen mit geöffneten Händen.
Katholiken verbinden einen Segen oft mit einem Kreuzzeichen vor ihrer Brust. In der katholischen und orthodoxen Kirche kann auch das Besprengen mit Weihwasser dazukommen. Salböl kommt ebenfalls hin und wieder zum Einsatz. Ein Kuss oder eine Umarmung sowie das Berühren von Gegenständen sind ebenfalls möglich.

Wer darf einen Segen sprechen? / Wer darf wie segnen?

Grundsätzlich ist jeder zum Erteilen von Segen berechtigt. In der römisch-katholischen, der orthodoxen, der anglikanischen und der evangelisch-lutherischen Kirche segnen meistens Bischöfe, Priester und Diakone. Manche Segnungen, zum Beispiel im Rahmen der Abendmahlsfeier, sind höheren Ämtern vorbehalten.
Laien dürfen aber auch segnen. Vor allem, wenn es sich um Situationen im Leben der Familie handelt. So können (kranke) Kinder, Jugendliche bei Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums sowie Paare bei der Verlobung von Laien gesegnet werden. In Freikirchen darf theoretisch jede und jeder in jeder Situation einen Segen sprechen. Bei besonderen Anlässen wie einer Hochzeit macht es oftmals trotzdem die Pastorin oder der Pastor.

Wer darf Gottes Segen wünschen?

Gottes Segen wünschen darf jede und jeder. Jemandem den Segen Gottes zu wünschen, ist in christlichen Kreisen (aber nicht nur) eine Gruß- oder Abschiedsformel. Schon wer „Grüß Gott“ sagt, empfiehlt das Gegenüber Gottes Segen an. Auch bei Geburtstagen, Hochzeiten und anderen feierlichen Anlässen wünschen Gratulanten zum Beispiel dem Geburtstagskind „Alles Gute und Gottes Segen“. Es steht jeder und jedem frei zu segnen. Im Alten Testament segnen die Menschen alles und jeden. Es gibt nichts, was zu unbedeutend ist, um gesegnet zu werden.

Was bedeutet es, gesegnet zu sein? / Was bedeutet gesegnet werden?

Die Nachrichtenseite Sonntagsblatt schreibt: „Indem Gott segnet, sagt er seine heilende, stärkende und mutmachende Begleitung durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu.“ Im Segen verspricht Gott, dass er uns persönlich durchs Leben führt. Wenn Gott segnet, dann geht es um einen „inneren Frieden mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.“ Wenn Menschen Menschen segnen, dann stellen sie einander unter Gottes Fürsorge.
„Gesegnet zu sein“ bedeutet auch, Erfolg zu haben oder Dinge im Übermaß zu besitzen. Zum Beispiel: „Diese Familie ist mit Kindern gesegnet.“ oder „Sie ist mit Talent gesegnet.“

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Was sind irische Segenswünsche?

Irische Segenswünsche sind „Reisesegen“. Sie werden als Ermutigung für Aufbrechende und Trauernde gesprochen. In Irland sind die „Irischen Segenswünsche“ unbekannt. Ihr Ursprung ist nicht nachvollziehbar.
Reisesegen haben ihren Ursprung unter anderem im Alten Testament der Bibel. Dort segnet Gott Abraham, bevor dieser zu einer großen Reise in ein neues Land aufbricht. (1. Mose 12,2) Der Segen hat zwei Aspekte: Bewahrung und anderen Gutes tun.

Wie lautet der aaronitische Segen?

Der aaronitische Segen findet sich in 4. Mose 6,22-27: „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“ Gott beauftragt die Priester, das Volk Israel auf diese Weise zu segnen.

Was bedeutet „urbi et orbi“?

„Urbi et orbi“ ist lateinisch und bedeutet übersetzt „der Stadt (Rom) und dem Erdkreis“. Der Papst spricht diesen besonderen Segen zu Ostern, Weihnachten und direkt nach seinem ersten öffentlichen Auftritt als neugewählter Papst. Diesen Segen darf nur der Papst spenden. Dies geschieht von einem Balkon über den Türen des Petersdoms im Vatikan. Und zwar in mehr als 60 Sprachen. Der Segen wird über Internet, Radio und Fernsehen übertragen. Wer den Segen hört oder sieht, erhält nach der katholischen Lehre einen vollkommenen Ablass seiner Sündenstrafen.

Die Segensformel lautet wie folgt:

Die Heiligen Apostel Petrus und Paulus, auf deren Machtfülle und Autorität wir vertrauen, sie selbst mögen beim Herrn für uns Fürsprache halten.

Alle: Amen.

Aufgrund der Fürsprache und der Verdienste der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria, des heiligen Erzengels Michael, des heiligen Johannes des Täufers und der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, erbarme sich Euer der allmächtige Gott und nachdem er alle Eure Sünden vergeben hat, führe Euch Jesus Christus zum ewigen Leben.

Alle: Amen.

Der allmächtige und barmherzige Herr gewähre Euch Nachlass, Vergebung und Verzeihung all Eurer Sünden, einen Zeitraum echter und fruchtbarer Reue, ein allzeit bußfertiges Herz und Besserung des Lebens, die Gnade und die Tröstung des Heiligen Geistes und die endgültige Ausdauer in den guten Werken.

Alle: Amen.

Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme auf Euch herab und bleibe bei Euch allezeit.

Alle: Amen.

Was bedeutet „cmb“ an der Tür?

„C+M+B+Jahreszahl“ steht für „Christus mansionem benedicat“. Das heißt „Christus segne dieses Haus“. Jedes Jahr schreiben die Sternsinger das mit Kreide auf Haustüren. Die Buchstaben stehen nicht für die Namen der „Heiligen Drei Könige“ Caspar, Melchior und Balthasar.

Wie kann ich ein Segen für andere sein?

Ein Segen für andere kannst du durch Worte und Taten sein. Komplimente, Lob, Wertschätzung tun jedem Menschen gut. Du kannst dich auch mit deiner Zeit und deinen Fähigkeiten ehrenamtlich oder beruflich für andere einsetzen. Ehrenamtliche sind essenziell für das Funktionieren der Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass arme Menschen bei der Tafel günstig Essen bekommen. Sie lindern Einsamkeit von alten Menschen. Sie helfen Flüchtlingen in einem neuen Land anzukommen. Durch all dies werden sie zum Segen für andere.

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