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Statistik: 80 Prozent der Evangelischen lassen sich konfirmieren

Laut einer Statistik von „Jugend zählt 2“ lässt sich ein Großteil der evangelischen Kinder konfirmieren. Die gesellschaftsbezogene Konfirmationsquote habe dagegen stark abgenommen.

Von der Jungschar über den Kindergottesdienst bis zu musikalischen Angeboten: Die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg erreichen mit ihren regelmäßigen Gruppenangeboten einer Statistik zufolge rund 159.000 junge Menschen. Weitere 280.000 Kinder und Jugendliche nehmen pro Jahr an Einzelangeboten wie Freizeiten, Waldheimen oder Bildungsseminaren teil, heißt es in der Statistik «Jugend zählt 2». Hinzu kommen rund 85.000 junge Menschen in der Jugendhilfe und Behindertenhilfe der Diakonie.

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«Jugend zählt 2» ist eine breit angelegte statistische Erhebung, die kirchliche, diakonische und jugendverbandliche Angebote in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich der beiden evangelischen Landeskirchen und ihrer Diakonie im Schuljahr 2021/2022 erfasst hat.

Wolfgang Ilg, Professor für Jugendarbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, sagte bei der Vorstellung der Vollerhebung, fast ein Fünftel aller evangelischen Kinder und Jugendlichen im Schulalter nehmen laut „Jugend zählt 2“ regelmäßig an einer Gruppe der evangelischen Jugendarbeit teil. „Die Kirche erreicht keine Generation so gut wie Kinder und Jugendliche mit ihren Angeboten.“ Die Konfirmandenarbeit, die rund 80 Prozent der 13- bis 14-jährigen Evangelischen wahrnehmen, habe eine besonders hohe Akzeptanz.

Konfirmationsquote in der Gesellschaft nimmt ab

Allerdings habe die gesellschaftsbezogene Konfirmationsquote stark abgenommen: Lag sie in der ersten Vollerhebung vor neun Jahren noch bei mehr als einem Drittel, beträgt sie nun etwas weniger als ein Viertel. Dies habe weniger damit zu tun, dass die Evangelischen sich nicht mehr konfirmieren lassen wollen, sondern daran, dass es insgesamt weniger Evangelische gebe, erklärte Ilg. Gründe seien vor allem die demografische Entwicklung, eine nachlassende kirchliche Bindung, zunehmende Säkularisierung und Zuwanderung.

Dieser gesellschaftliche Trend zeigt sich auch in den allgemeinen Zahlen: Die Anzahl der evangelischen sechs bis 26-Jährigen sank von der ersten Erhebung vor neun Jahren um fast ein Viertel. Trotzdem sei immer noch mehr als jedes zweite Kind und Jugendlicher getauftes Mitglied einer der beiden großen Kirchen, so Ilg, wissenschaftlicher Leiter der Erhebung.

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Link: Jugend zählt 2

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2 Kommentare

  1. Ich bin ein „militanter Wiedertäufer“, Spaß! Aber von der Kindertaufe halte ich gar nichts und die Konfirmation ist über die Jahre zum inhaltslosen Ritual verkommen. So habe ich es jedenfalls schon vor mehr als fünfzig Jahren erlebt und mich damit feierlich aus der Kirche verabschiedet.
    Ich vermute so erging es der Mehrzahl meiner damaligen Mitkandidaten und heute dürfte es noch schlimmer sein.
    Der Glaube ist ein riesengroßes Geschenk an den der „glaubt“ nur wenige packen es aus und verpassen somit ihre Bestimmung.
    Die erstarrten Volkskirchen gauckeln den Menschen die „Errettung “ durch ein wenig versprengtes Wasser vor und machen sich mitschuldig an der allgemeinen geistlichen Verarmung. Viele Freikirchen mögen zwar die „richtige Theologie“ besitzen, versinken aber dennoch in der Bedeutungslosigkeit. Keine gute Zeit für geistliche Aufbrüche, Skandale in den Kirchen, antichristliche Propaganda in den Medien und die weitverbreitete Illusion, Gott ist überflüssig, bei Aldi und Co gibt es alles was man zum Leben braucht. Zugegeben, eine eher düstere Beschreibung der Lage, aber vielleicht erbarmt sich der liebe Gott ja nochmal über Deutschland!?

  2. Kirche ist kein Optimismus-Verweigerungs-Verein

    Es gibt ja – sogar innerhalb einer Kirchengemeinde – sehr unterschiedliche gute oder auch nicht so gute Erfahrungen mit Konfirmandinnen und Konfirmanden: Mal kann es ein Jahrgang sein, der suboptimal mitarbeitet, sich also gerne auch an mitgestalteten Gottesdiensten oder anderen Gemeindeangelegenheit beteiligt – oder eben auch gegenteilig. Leider nach der Konfirmation tauchen die meisten Teenagerinnen und Teenager ab. Da scheint auch kein Kraut dagegen gewachsen zu sein. Vielleicht sollte die Konfirmation eher im Kinderalter stattfinden. Wie dies bei den katholischen Firmjugendlichen ist, erschließt sich mir nicht – aber die sind schon älter – was dann auch ein Fortschritt wäre (eben nicht am Anfang der Pubertät mit dann dem Drang, sowieso eigene Wege zu suchen).

    Ganz klar ist: Seit den 70er Jahren erreicht die Evangelische Kirche nur etwa 3 % Kirchensteuerzahler/innen mit dem Glauben (dies ist dann die Kerngemeinde). Hinzu kommt, dass früher die Menschen von der Wiege bis zur Bahre blieben, aber derzeit macht dies kaum noch jemand, der nicht glauben will/kann/möchte . Reine Tradition ist nicht mehr vorhanden (und dies wäre sogar ein wenig ehrlicher). Man tritt also aus, wegen der Skandale, oder weil niemand in einem Verein Mitglied sein will, zu dem man keine Antenne besitzt. Die aber dann wirklich erreichbaren Menschen sind die Chance der Kirche, aber die Quote scheint fast wie ein Naturgesetz sehr endlich sein und ist fast immer wie eine Schallmauer. (ähnlich wie bei liberalen jüdischen Gemeinden etwa in Israel bei 3% praktizierender Religiöser). Es nutzt allerdings überhaupt nichts über unseren sogenannten Traditionsabbruch, der ja die ganze Kirche und vorallem unsere Jugendlichen betrifft, furchtbar zu jammern, wenn es denn nur am Traditionsbruch liegt. Kirche muss sich immer ändern, organisatorisch vorallem abergeistig-geistig. Sie braucht eine Alltagssprache auch für den Glauben (das Evangelium muss heute eher anders übersetzt werden ,damit meine ich nicht verfälscht werden). Kirche sollte eine reine Komm-Struktur überwinden, zu einer Geh-Hinstrüktur, muss missionarischer werden,. mehr dort sein wo die Menschen sind und auch Kasualien öffentlicher feiern: Etwa sehr schöne Tauffest für alle die teilnehmen wollen. Salbungen und Segnungen sind evangelisch lang vergessene Formen. Oder moderne (Jugend-)Gottesdienste, Taizeandachten, auch mit ganz vielen Kerzen und gutgelaunten Mitwirkenden. Wir sind als Kirche kein Trauerverein, kein Rentnerverein (ich bin auch Rentner) oder Optimismusverweigerer e.V. Man könnte die Liste endlos ausdehen: Aber es geht nicht um Aktionismus, sondern darum präsent zu sein: Als einladende Kirche. Das gleiche gälte sinngemäß auch für die katholische Kirche, wobei mehr Ökumene immer positiv ist. Allerdings dann müsste der Skandal aufhören, dass die meisten Christen kein gemeinsames Abendmahl feiern dürfen. Kirche ist kein Optimismus-Verweigerungs-Verein. Jugendliche, also auch Konfirmanden, sind kirchlich gesehen eine ZIELGRUPPE. Die fehlen also im normalen Gemeindegottesdienst fast völlig und das mittlere Alterssegment ist da auch abgetaucht. Sinnvoller wäre es wieder mehr das ganze der Gemeinde zu sehen und auch Angebote zu machen, die für jung und alt begehrenswert sind. Kirchen- und Katholikentag sind ja auch für jung und alt und gerade dies macht auch Gemeinschaftslebnis aus.

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