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Tierschutz: Kritik an Billig-Angeboten der Discounter vor den Feiertagen

An Ostern biegen sich die Tische: Bunte Eier, Braten, Naschwerk und vieles mehr locken an den Feiertagen. Doch bei der Erzeugung werde oft das Wohl der Tiere vergessen, mahnen Tierschützer und Kirchenvertreter.

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Tierschützer und Kirchen werben für ein „tierfreundliches Osterfest“. Der Agrar-Experte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Clemens Dirscherl, erklärte, beim Einkauf für den Osterbraten sollte auf regionale Erzeugung und tiergerechte Landwirtschaft geachtet werden. Der Verein „Aktion Kirche und Tiere“ ruft Christen gleich ganz zum Verzicht auf Fleisch auf. Der Deutsche Tierschutzbund rät, gefärbte Eier nur aus Bio- oder Freilandhaltung zu kaufen. Viele Verbraucher wüssten nicht, dass sich hinter der Farbschicht oft Eier aus Käfighaltung verbergen, erklärte die Organisation am Dienstag in Bonn.

 Der Deutsche Tierschutzbund fügte hinzu, auch bei Lebensmitteln wie Eierlikör, Backmischungen, Fertigkuchen und Keksen sei Vorsicht geboten. Gekochte und verarbeitete Eier seien immer noch von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen. Der Bund erinnerte an die Kennzeichnung von Eiern mit einem Code. Die erste Ziffer steht dabei für das Haltungssystem. Ökologische Erzeugung: 0, Freilandhaltung: 1, Bodenhaltung: 2, Käfighaltung: 3.

 Der Tierschutzbund fordert, dass Firmen die Haltungssysteme auch auf allen Fertigprodukten kennzeichnen müssen. Nur so könne der Verbraucher „Käfigqual sicher erkennen und vermeiden“. Den Angaben zufolge werden jährlich Milliarden Eier aus qualvoller Käfighaltung in Fertigprodukten verarbeitet. „Zwar sind die klassischen Legebatterien verboten, doch auch in den Kleingruppenkäfigen sind wesentliche Grundbedürfnisse und Verhaltensweisen der Tiere eingeschränkt“, fügte der Bund hinzu.

 Der EKD-Agrar-Experte Dirscherl rief die Verbraucher zum kritischen Umgang mit den Oster-Offerten der Discounter auf. Die Verbraucher müssten zu „Kunden“ werden, erklärte Dirscherl im baden-württembergischen Waldenburg: „Während der Verbraucher konsumistisch nach dem Schnäppchenpreis für den Warenwert Ausschau hält, ist der Kunde in sprichwörtlichen Sinne ‚kundig‘ über den wahren Wert von Arbeit und Qualität des gekauften Produkts.“ Verbraucher dagegen „schlagen zu und füllen die Einkaufswägen, um es uns dann über die Osterfeiertage am reichlich gedeckten Tisch gut schmecken zu lassen“.

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 Das Osterfest sei in Kirche und Gesellschaft oft mit „üppigem Essen“, beispielsweise dem Verzehr eines Osterlamms verbunden, sagte der erste Vorsitzende des Vereins „Aktion Kirche und Tiere“, Pfarrer Ulrich Seidel, im sächsischen Brandis. Doch das „Freudenfest der Menschen“ werde damit zum „Blutbad der Tiere“, sagte er weiter und forderte ein Mitgefühl für Tiere, die „ebenfalls Gottes Geschöpfe und tief mit uns verwandt“ seien.

 Der Verein „Aktion Kirche und Tiere“ wurde 1988 in Hessen gegründet und hat nach eigenen Angaben derzeit rund 350 Mitglieder in ganz Deutschland. Er sieht sich als ökumenische Initiative und will die Kirchen auf die christliche Verantwortung gegenüber anderen Lebewesen aufmerksam machen.

(Quelle: epd)

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