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Tod auf Bestellung?

Steffen Kern, Präses des pietistischen Gnadauer Verbands, sieht Kirchen und Gemeinden in der Pflicht, eine „Kultur des Lebens“ zu prägen. Der Bundestag hat Anfang Juli zwei Gesetzesvorschläge zur Neuregelung des assistierten Suizids abgelehnt. Das eröffne die Chance für bessere Ideen, sagt Kern. Er nennt fünf Handlungsfelder, um eine „Kultur des Lebens“ zu fördern:

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  1. Suizidprävention: Wie können Kirchen in den Sozialen Medien Seelsorge anbieten?
  2. palliative Versorgung: Dazu gehöre eine konfessionelle Hospiz-Arbeit.
  3. Menschenbild: Es gelte für ein Menschenbild einzutreten, das Würde und Wert des Lebens festhält. Das beinhalte mehr gemeindenahe Diakonie. „Keine Gemeinde ist missionarischer als eine diakonisch tätige Gemeinde.“
  4. drohende Abgründe im Blick behalten: Was können wir tun, damit assistierter Suizid nicht zum Normalfall wird? Wie verhindern wir, dass das hohe Gut der Selbstbestimmung durch gesellschaftlichen Druck zur Fremdbestimmung wird?
  5. kritisch bleiben: gegenüber Menschenbildern, die den Wert des Lebens an Leistung knüpfen. Gegenüber Geschäftsmodellen zum assistierten Suizid. „In einer Kultur des Lebens darf das Geschäft mit dem Tod keine Konjunktur bekommen.“

Hier die ganze Botschaft Steffen Kerns als Video:

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3 Kommentare

  1. Der Präses des Gnadauer Verbandes gibt Ratschläge, die mit ihm und seinem Verband genau nichts zu tun haben.
    Es werden wieder Forderungen an Kirche und Gesellschaft verteilt, die einen selbst nichts kosten, das ist billig.
    Und von der biblischen „Kultur des Lebens“, um die es den Gnadauern gehen müsste, nämlich des ewigen Lebens, hört man genau nichts.
    Die Sorge ist groß, dass ein Sterbender freiwillig vorzeitig in den Tod gehen könnte.
    Aber die Sorge, dass er auf dem Weg in den ewigen Tod sein könnte, scheint klein zu sein oder gar nicht zu existieren.
    Liebe Gnadauer, eure Botschaft war früher mal eine andere. Aber so geht’s, wenn man die „Theologen“ ran lässt …

  2. Kein Geld mit dem Tod scheffeln.

    „Keine Gemeinde ist missionarischer als eine diakonisch tätige Gemeinde.“ Diese Aussage von Steffen Kern als Präses des pietistischen Gnadauer Verbandes, lohnt es herausgehoben zu werden. Umso wichtiger ist es, das Leben vom Grundsatz her zu schützen und mehr in ein christlich-kirchliches Engagement auf ökumenische Grundlage bei Schwerstkranken und Sterbenden – hier vor allem in der Hospizarbeit – zu investieren. Durch die großen Fortschritte in der Medizin ist es heute oft möglich, das Leben nach Wunsch und/oder Notwendigkeit eklatant zu verkürzen, oder auch andererseits fast endlos zu verlängern. Dies wirft immer sehr schwierige ethische Fragen auf. Aber es bleibt ein üblicher Nachgeschmack bzw. eine durchaus latente Gefahr, dass unerwünschte unethische Mitnahmeeffekte geradezu Konjunktur haben könnten, wenn die teure Behandlung sterbenskranker Menschen ins Geld geht und hier solche Gedanken auch nur in dem kleinsten Verdacht stehen könnten, dass sie eine Rolle spielen könnten. Dies dient auch dem Schutz betroffener Menschen, vor allem weil häufig sterbenskranke Menschen am heutigen Tag gerne sterben würden und übermorgen unbedingt weiterleben wollen. Betroffene sind das am wenigsten objektiv, obwohl sie doch in erster Linie hier nur persönlich betroffen sind. Auch für Angehörige wäre dies hilfreich. Ich halte Institutionen, die sich die Dienstleistung einer Sterbehilfe auf die Fahnen schreiben und damit ihr Geld verdienen, für am wenigsten neutral.

    • Schon merkwürdig, dass Sterbehilfevereine hier in der Kritik sind, als wenn diese die dicke Kohle scheffeln würden, was nicht wahr ist. Kann sich ja jeder auf deren Website anschauen, was die nehmen.

      Wie wäre es, wenn sich die Kritik mal an die wahren Missstände richten würde, nämlich

      monstelange Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz

      Immer höherer Eigenanteil bei Pflegeplätzen, die sich ein normaler Pflegebedürftiger nicht leisten kann

      Immer weniger Pflegepersonal, immer mehr Kostendruck in der Pflege

      Es ist bei diesem Thema doch scheinheilig, das Problem in der Sterbehilfe zu sehen, die nun Mal ein Menschenrecht ist.

      Und bei Profitorientierung sollte man sich vielleicht statt kleiner Sterbehilfevereine lieber mal teilweise national/international agierende Pflegekonzerne anschauen.

      Aber das wäre natürlich viel schwieriger für Organisationen und Politik als einfach die Vereine in den Fokus zu rücken.

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