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Urlaube sind für Evangelische Kirche ein Experimentierfeld

Im Urlaub lassen sich viele Touristen gerne auf kirchliche Angebote ein. Das weiß auch die Evangelische Kirche – und nutzt diese Zeit bewusst für ungewöhnliche Formate.

Seelsorge für Touristen und an Urlaubsorten ist ein Arbeitsfeld mit wachsender Bedeutung für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Das geht aus der Veröffentlichung der EKD zur Tourismuskirchenarbeit hervor. „Bei Kirchenführungen, im Kloster auf Zeit oder beim Seelsorge-Gespräch am Kurort lassen sich viele Menschen von der christlichen Botschaft ansprechen, die klassischen kirchlichen Angeboten wenig abgewinnen können“, sagte der Chef-Theologe der EKD, Thies Gundlach, am Mittwoch in Hannover.

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Nicht zuletzt das Reformationsjubiläum 2017 habe gezeigt, dass es viele Menschen gebe, die „situativ, anlassbezogen und überraschungsbereit sich mit Neugier“ geistlichen Themen der evangelischen Kirche zuwenden, heißt es in dem EKD-Text. Das kirchliche Engagement für Touristen an Urlaubsorten im In- und Ausland gilt innerhalb der EKD auch zunehmend als Experimentierfeld für neue Verkündigungs- und Gemeindeformen. Erkenntnisse aus der Tourismuskirchenarbeit seien angesichts schwindender kirchlicher Bindung auch für Ortsgemeinden interessant. „Im Kern kann man diese Form kirchlicher Arbeit nicht mehr vom Absender her definieren, also aus der Perspektive der Kirche, sondern muss sie konsequent von denjenigen Menschen her denken, die flexibel, mobil und ortsunabhängig leben“, schreiben die Autoren.

Nicht als Gelegenheitschristen abwerten

Wichtig sei es, sich auch von innerkirchlichen Vorurteilen zu befreien – und Menschen, die vor allem im Urlaub offen für kirchliche Angebote sind, nicht als „Weihnachts- oder Kasualchristen“ abzuwerten, die oftmals keine Kirchenmitglieder mehr sind, aber „nicht selten doch mit sehr hohen Dienstleistungserwartungen“ daherkämen. Vielmehr definiert die EKD die Tourismuskirchenarbeit als „missionarisches Arbeitsfeld“.

Vor allem in den Sommermonaten sind Pfarrerinnen und Pfarrer der EKD an der deutschen Küste, im Ausland, an Bord von Kreuzfahrtschiffen und an Kurorten als Seelsorger aktiv. Urlaubs-Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt es an über 70 Orten in Europa, teilt die EKD mit. Insgesamt sind dort rund 140 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den EKD-Landeskirchen im Einsatz. Besonders in deutschsprachigen Urlaubsgebieten übernehmen sie auch schon mal den Dienst des einheimischen Ortspfarrers. Dann gehören Trauungen, Taufen und Beerdigungen zu ihrem Aufgabengebiet. Auch rund 70 Kreuzfahrten im Jahr werden von Seelsorgern im Auftrag der EKD begleitet.

Quelleepd

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