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Widerstand gegen NS-Regime: Ausstellung zur „Barmer Theologischen Erklärung“ eröffnet

„Gelebte Reformation zwischen Widerstand und Anpassung“ ist der Titel einer Ausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung, die am Donnerstag im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover eröffnet worden ist.

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Die neu konzipierte Wanderausstellung „soll die Lebendigkeit und die gestalterische Kraft der Reformation“ veranschaulichen, erklärte der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Hans-Ulrich Anke. Das zentrale Ausstellungsstück ist die Barmer Theologische Erklärung in sechs Thesen auf drei schreibmaschinengetippten Blättern. Die 1934 in Wuppertal-Barmen verabschiedete Erklärung richtete sich gegen die Verfremdung der christlichen Botschaft durch die Ideologie der Nationalsozialisten. „Die Autoren der Barmer Theologischen Erklärung stellten sich bewusst in die Tradition der Reformation“, sagte Pfarrer Martin Engels, der das Ausstellungsprojekt leitet, dem epd. Durch den Bezug auf die biblischen Quellen hätten sie das Fundament verdeutlicht, auf dem sie standen. „Nur wer einen Standpunkt hat, kann auch widerstehen“, sagte Engels weiter.

Die Ausstellung schlägt den Bogen von den Reformatoren über die deutsch-deutsche Nachkriegszeit, die Aktion Sühnezeichen und die Friedensbewegung bis hin zur Antiappartheitsbewegung in Südafrika. Interaktive Ausstellungselemente sollen zur Auseinandersetzung bewegen: „Wer glaubt, übernimmt Verantwortung – auch heute“, steht an einer Wand, die zu einem zeitgemäßen Thesenanschlag einlädt. Aus der Geschichte lasse sich lernen, angesichts der Herausforderungen der Zeit Stellung zu beziehen, sagte Engels.

Der Kirchenkreis Wuppertal hat die Ausstellung gemeinsam mit der Evangelischen Kirche im Rheinland erarbeitet, als rheinischen Beitrag zum Themenjahr „Reformation und Politik“. Sie ist bis zum 10. Oktober im Foyer des Kirchenamtes der EKD in Hannover zu sehen.

Die am 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen verabschiedete Barmer Theologische Erklärung gilt als zentrales Dokument des Kirchenkampfes in der NS-Zeit. Darin grenzten sich evangelische Christen von der Weltanschauung der Nationalsozialisten und von theologischen Irrlehren ab. Zum ersten Mal nach den Spaltungen der Reformationszeit im 16. Jahrhundert einigten sich Vertreter lutherischer, reformierter und unierter Kirchen auf eine gemeinsame bekenntnismäßige Aussage. Mit der Barmer Erklärung gründete sich die Bekennende Kirche im Gegensatz zu den Deutschen Christen.

Quelleepd

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