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Wissenschaft: EKD lobt Theologie als Orientierungshilfe

Die evangelische Kirche hat die Orientierungsfunktion der Theologie unterstrichen.

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Gerade zur Einordnung religiöser und weltanschaulicher Entwicklungen sei Theologie als Wissenschaftsdisziplin für Gesellschaft, Universität und Kirche unentbehrlich, heißt es in einer Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die am Donnerstag in Hannover veröffentlicht wurde. Bei einem Workshop in Frankfurt am Main hieß es, für junge Wissenschaftler bestünden gute Berufschancen an der Universität in katholischer Theologie.

 Die Wiederbelebung des religiösen Interesses fordert der Studie zufolge theologische Deutung geradezu heraus. Denn nahezu jeder politische Konflikt, jede wirtschaftliche Marktsituation oder kulturelle Bedingungen würden durch religiöse Faktoren geprägt. Gegenüber der Ökonomisierung weiter Bereiche werde Theologie darauf hinweisen, dass das wirtschaftliche System nicht selbst für Orientierung sorge, heißt es. Das christliche Bild vom Menschen und der Gesellschaft setze Theologie in Bezug zu den Feldern Politik, soziale Ordnung und Wirtschaft. Auch das interreligiöse Gespräch setze die Bereitschaft jeder Religion voraus, sich ihrer wissenschaftlichen Selbstprüfung zu unterziehen.

 Mit der Ausbildung theologischer Kompetenz und religiöser Breitenbildung trage Theologie zum Dienst der Kirche in der Gesellschaft bei, wird in dem Text betont. Die Studie wurde von der EKD-Kammer für Theologie unter Vorsitz der Professoren Michael Beintker und Dorothea Wendebourg erarbeitet.

 In der Bundesrepublik gibt es 19 evangelisch-theologische Fakultäten an den Universitäten sowie zwei kirchliche Hochschulen, die Pfarrer und Religionslehrer ausbilden. Im Wintersemester 2007/2008 gab es insgesamt 9.517 Studenten der evangelischen Theologie. Die Theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten sind eine gemeinsame Angelegenheit von Staat und Kirche. Diese Besonderheit beruht darauf, dass sie als staatliche Einrichtungen zugleich kirchliche Aufgaben erfüllen, und ist in Konkordaten und Staatskirchenverträgen geregelt.

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 Mit 20 Fakultäten und 35 Einrichtungen der Lehrerbildung sei die katholische Theologie an den Universitäten breit vertreten, berichtete der Vorsitzende des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, Michael Gabel (Erfurt), bei einem Workshop für Nachwuchswissenschaftler. Mehr als 360 Professoren und über 200 wissenschaftliche Mitarbeiter seien an den Hochschulen tätig.

 Angesichts der hohen Zahl von Pensionierungen sei für die Zukunft mit einem Nachwuchsmangel zu rechnen, sagte Gabel. Der Freiburger Weihbischof Paul Wehrle sagte: «Theologie ist lebensnotwendig für die Kirche, konstruktiv für die Universität und relevant für die Gesellschaft.»

 In der EKD-Studie wird darauf verwiesen, dass die Universitätsfakultäten als Orte theologischen Nachdenkens in der Gesellschaft eine Schlüsselrolle hätten. Aufgrund ihrer reformatorischen Tradition setze sich evangelische Theologie für eine Universität ein, die ein Ort der freien Wahrheitssuche sowie der Bildung sei: «Sie wird allen Tendenzen wehren, die die Universität zum bloßen Ausbildungsbetrieb degenerieren lassen.» In Forschung und Lehre habe Theologie Teil an den Gesellschaftswissenschaften. Der Kern der theologischen Forschung bestehe darin, «kritisch zu klären, was das Evangelium ist, das den christlichen Glauben in seinem Inhalt und seiner Struktur bestimmt und die christliche Kirche in ihrer Identität prägt».

 Es wird die Erwartung an die Universitäten formuliert, dass sie die Eigenständigkeit der Theologischen Fakultäten respektieren, sie angemessen ausstatten sowie das erforderliche Personal und Finanzen bereitstellen. Die kirchlichen Mitwirkungsrechte, etwa bei der Benennung von Professoren, seien zu beachten.

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(Quelle: epd)

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