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Zentralafrikanische Republik: „Bürgerkrieg hat Religionen geeint“

In der Zentralafrikanischen Republik tobt seit 2013 ein Bürgerkrieg zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Die Vertreter beider Religionen verhinderten, dass daraus ein Glaubenskrieg wurde.

Laut Dieudonné Kardinal Nzapalainga hat der anhaltende Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik die Religionen des Landes näher zueinander gebracht: „Letztendlich hat diese Krise, so schrecklich sie ist, eine positive Wirkung auf die Einheit unter uns gehabt“, erklärte der Kardinal bei einem Besuch des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN). In seinem Erzbistum Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, gebe es „wunderbare Bewegungen der Brüderlichkeit“: Junge Christen und Muslimen würden sich gegenseitig beim Wiederaufbau zerstörter Gotteshäuser helfen.

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 „Kein Religionskrieg“

Der Kardinal betonte, dass es sich bei dem seit 2013 andauernden Krieg in der Zentralafrikanischen Republik um keine religiöse Auseinandersetzung handelt. Das hätten muslimische und christliche Geistliche stets gemeinsam betont: „Wir haben uns immer geschlossen gegen die Gefahr gewandt, diesen Krieg zu einem Glaubenskrieg zu machen, und das hat sich ausgezahlt.“ Die „freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen christlichen und muslimischen Vertretern seien nie abgebrochen. Die Spannungen seien der Zentralafrikanischen Republik „von außen auferlegt“ worden, sagte Nzapalainga.

Die Zusammenarbeit der Religionen in der Zentralafrikanischen Republik zeige, „dass religiöse Konflikte vermeidbar sind“, betonte Nzapalainga: „Wir Religionsvertreter sind wie die Eltern einer Familie, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Die Gesellschaftsstruktur der Zentralafrikanischen Republik, in der jeder einen Cousin oder einen Onkel hat, der einer anderen Religion angehört, hat uns bei dieser Friedensarbeit geholfen.“

Kirche auch in eroberten Gebieten präsent

Die katholische Kirche in der Zentralafrikanischen Republik versuche nun auch wieder, die von Rebellen gehaltenen Gebiete im Nordwesten des Landes zu erreichen, zum Beispiel im Gebiet der Diözese Bossangoa: „Wir haben dort eine kirchliche Schule und bereiten junge Priester darauf vor, in diese gefährliche Gegend zu gehen.“ Die kirchlichen Mitarbeiter könnten so in Gebiete gelangen, die für die Regierung oder andere Organisationen nicht zugänglich seien, betonte der Kardinal: „Das birgt natürlich Risiken. Aber unser Leben ist klein im Vergleich zu den Erwartungen der Menschen, die Hilfe brauchen.“

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In der Zentralafrikanischen Republik tobt seit 2013 ein Bürgerkrieg. Damals eroberten aus dem Norden kommende mehrheitlich muslimische Séléka-Milizen die Hauptstadt Bangui. Regierungstruppen und überwiegend christliche Milizen, die sogenannte Anti-Balaka, eroberten die Macht zurück. Beide Gruppen werden für schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. Nach wie vor sind Landesteile in der Hand der Rebellen. Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der ärmsten Länder der Erde. Rund drei Viertel der fünf Millionen Einwohner sind Christen, 13 Prozent Muslime.

Hinweis: Diesen Artikel haben wir mit freundlicher Genehmigung von „Kirche in Not“ übernommen.

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1 Kommentar

  1. Ich bin sowieso grundsätzlich der Überzeugung, dass die großen Weltreligionen unbedingt in Sachen von Frieden, Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung überall zusammen arbeiten sollten. Werte die man teilen kann, sind Werte.

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