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Theologe Hans Küng gestorben

Der Theologe Hans Küng ist am Dienstag im Alter von 93 Jahren in Tübingen gestorben. Dies teilte die Stiftung Weltethos in Tübingen mit, deren Gründer und langjähriger Präsident er war.

Der 1928 im schweizerischen Sursee geborene Küng war ab 1960 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ökumene, später auch die Annäherung der verschiedenen Religionen, war ihm ein Herzensthema. Innerhalb der Katholischen Kirche wurde man früh auf ihn aufmerksam. So wirkte er in jungen Jahren bereits als Berater beim Zweiten
Vatikanischen Konzil (1962-65) mit.

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Später kritisierte er Strukturen der Katholischen Kirche („Die Krankheit ist das römische System), die Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes („Man muss den Absolutismus des Papstes abschaffen„) sowie traditionelle Interpretationen christologischer Dogmen. Scharf kritisierte er den Zölibat, der eine kirchliche Regelung sei, nicht göttliches Gebot. Die rmisch-katholische Kirche habe nichts mit dem zu tun, wovon man im Neuen Testament lese („ Und sie entspricht in keiner Weise dem Neuen Testament und seiner Zeit, wo Brüderlichkeit herrschte, wo die Frauen dabei waren und wo man wirklich eine charismatische Gemeinschaft kannte, so etwa in den Paulinischen Gemeinden.„) Aufgrund seiner zahlreichen kritischen Äußerungen entzog ihm Rom 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis.

Weltethos-Gründer

Damit er weiter lehren konnte, gliederte die Universität Tübingen Küngs damaliges Institut für Ökumenische Forschung aus der Katholisch-Theologischen Fakultät aus. 1980 wurde Hans Küng fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie Ehrendoktorate von Universitäten weltweit. Die Stiftung Weltethos gründete er 1995, um das von ihm konzipierte „Projekt Weltethos“ gesellschaftlich und wissenschaftlich zu etablieren und voranzubringen.

Über den Frieden schrieb Küng: „Kein menschliches Zusammenleben ohne ein Weltethos der Nationen; kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen; kein Friede unter den Religionen ohne Dialog unter den Religionen.“ (Hans Küng Projekt Weltethos, Piper, München 1990, S. 171).

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