Die Autoren sind Praktiker, die ein sehr lesenswertes exegetisches Fachbuch in allgemein verständlicher Sprache vorlegen. Vielleicht liegt gerade darin der große Erfolg dieses Handbuchs, welches nun als Neuauflage erschienen ist. Wer lernen will, wie man eine „der Bibel angemessene schrift- und textgemäße Exegese“ (darauf wird immer wieder exponiert hingewiesen) erstellen kann, der findet darin sehr gutes Handwerkszeug, ja eine alltagstaugliche, brauchbare „Werkzeugkiste“.
Diese kann nicht nur dem Theologiestudenten und dem theologisch interessierten Bibelschüler hilfreich sein, sondern auch dem Laien, der sich an die Textexegese heranwagt – ein praktischer „Leitfaden zum Selbststudium“. Alle verwendeten theologischen Begriffe und alle Fremdwörter werden übersetzt und meistens auch – gut verständlich – erklärt.
Die Autoren sind davon überzeugt, von einem „evangelikalen Schriftverständnis“ auszugehen, das ich als gängige „Verbalinspirationslehre“ wahrnehme (Abzug eines halben Sternes). Vorgestellt wird die „10-Schritt-Methode“ – biblisch-historische Methodik / Exegese genannt – und am Beginn des Buches grafisch in einer „Exegetischen Methodenteppe“ dargestellt.
Im Text finden sich an zehn verschiedenen Stellen kurze „Leitsätze“, die das dort beschriebene Thema in knappen Worten allgemeinverständlich beschreiben und damit das Gelesene vertiefen können. Alle dargestellten Arbeitsschritte schließen mit stichwortartigen Zusammenfassungen: „Praktische Leitlinien für den Arbeitsschritt…“, die hintereinandergestellt eine Kurzfassung des ganzen Lern- und Arbeitsbuches bieten.
Die immer wieder angeführten 2Aufgaben zur Einübung des Arbeitsschrittes…“, die sich auf die beiden zur Bearbeitung gewählten Textabschnitte (Psalm 1,1-6; Epheser 4,1-6) beziehen, sind sehr hilfreich. Ohne diese praktischen Übungen, wäre die Umsetzung der ziemlich anspruchsvollen „10 Schritte“ für den ungeübten Laien (aus meiner Sicht) nur schwer möglich. Hilfreich sind auch, das ausführliche Inhaltsverzeichnis und die sehr spezifizierte Liste der „wichtigen Hilfsmittel“ (Literatur und anderer Quellen), sie füllt die letzten 10 Seiten des Buches.
Von Reinhart Henseling