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Treffen mit Elizabeth II.: Benedikt würdigt britischen Widerstand gegen «Nazi-Tyrannei»

Papst Benedikt XVI. ist am Donnerstag zu Beginn seines viertägigen Staatsbesuchs in England und Schottland mit der britischen Königin Elizabeth II. zusammengetroffen.

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 Das Kirchenoberhaupt würdigte bei dem historischen Treffen im Park des Königspalasts Holyroodhouse in Edinburgh den britischen Widerstand gegen die «Nazi-Tyrannei, die Gott aus der Gesellschaft entfernen wollte». Die Nationalsozialisten hätten vielen «das allgemeine Menschsein» abgesprochen, vor allem Juden, die als «lebensunwert» betrachtet worden seien.

 Nach einem Höflichkeitsbesuch bei der Königin erinnerte das Kirchenoberhaupt in seiner Ansprache im Park ihrer schottischen Residenz vor Vertretern aus Politik und Kirchen an die Haltung der Nazis gegenüber Geistlichen, die «die Wahrheit in Liebe sagten, sich den Nazis entgegenstellten und diesen Widerstand mit ihrem Leben bezahlten».

 Nachdem der ehemalige Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, mit Bemerkungen unter anderem über aggressiven Säkularismus in Großbritannien vor der Papstvisite scharfe Kritik ausgelöst hatte, warnte Benedikt vor «nüchternen Lektionen des atheistischen Extremismus des 20. Jahrhunderts». Vor dem Hintergrund der Christenverfolgung unter den Nationalsozialisten «wollen wir nicht vergessen, wie der Ausschluss von Gott, Religion und Tugend aus dem öffentlichen Leben letztlich zu einer herabwürdigenden Sicht des Menschen führt».

 Vor dem Hintergrund über den Streit um Kaspers jüngste Äußerungen über die britische Gesellschaft bezeichnete Benedikt deren Bestreben, eine moderne und multikulturelle Gesellschaft zu sein, als «interessantes Unternehmen». Dabei forderte er Respekt vor traditionellen Werten ein, «die von aggressiveren Formen des Säkularismus nicht toleriert werden».

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 Benedikt würdigte am Beginn des ersten Staatsbesuchs eines Papstes in Großbritannien seit der Abspaltung der Anglikaner im 16. Jahrhundert das christliche Erbe des Landes. Christliche Wurzeln seien «immer noch in jeder Schicht britischen Lebens vorhanden». Das Kirchenoberhaupt bezeichnete das britische Christentum als «Glauben, der eine starke Kraft zum Guten zum Nutzen für Christen ebenso wie für Nichtchristen bleiben wird». Positive historische Entwicklungen wie die Abschaffung des Sklavenhandels und Reformen im Gesundheitswesen führte Benedikt auf christliches Engagement zurück.

 In seiner Ansprache vor 400 Gästen im Park des Königspalasts von Edinburgh bezeichnete der Papst Großbritannien als «Schlüsselfigur auf der internationalen Bühne». So habe das Vereinigte Königreich nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend zur Gründung der Vereinten Nationen beigetragen. Heute komme seinen Politikern und Medien des Landes aufgrund seiner wichtigen internationalen Rolle eine besondere Verantwortung bei der Förderung von Frieden und Menschenrechten zu. In diesem Zusammenhang würdigte das Kirchenoberhaupt das Karfreitagsabkommen zur Überwindung des Konflikts zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland.

 Auf dem Flug nach Edinburgh hatte Benedikt zuvor «tiefe Traurigkeit» über die jüngsten Pädophilie-Skandale in der katholischen Kirche geäußert. Die kirchlichen Autoritäten seien dem Phänomen des Kindsmissbrauchs «nicht wachsam genug, noch schnell und entschieden genug beim Ergreifen nötiger Maßnahmen» gewesen, sagte er vor dem Hintergrund angekündigter Proteste von Missbrauchsopfern während seines Besuchs in England.

(Quelle: epd)

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