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Türkei: Einzige christliche Oberbürgermeisterin verliert ihr Amt

Die einzige christliche Oberbürgermeisterin in der Türkei ist ihres Amtes enthoben worden. Die Aramäerin Februniye Akyol stand bisher gemeinsam mit ihrem kurdischen Kollegen Ahmet Türk an der Spitze der 82.000-Einwohner-Stadt Mardin.

Sie war die erste Christin, die eine türkische Stadt regierte. Jetzt wurde die Aramäerin Februniye Akyol ihres Amtes enthoben. Der bis dato einzige aramäische Bürgermeister Sükrü Tutus aus Idil war 1994 in seinem Haus erschossen worden. Die bisherige Amtsinhaberin wird damit Opfer einer Amtsenthebungswelle.

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Bisher wurden insgesamt 30 Bürgermeister ihres Amtes enthoben, die durch „kommissarischen Beauftragten“ ersetzt werden. Betroffen sind besonders viele Städte im Südosten der Türkei. Für den Vorsitzenden des Bundesverbandes der Aramäer in Deutschland, Daniyel Demir, ist dieser Schritt der Regierung ein unmissverständliches Zeichen: „Die Aramäer sind unerwünscht“, schreibt er einer Pressemitteilung des Verbandes. Bereits seit einigen Tagen hat der Staat den ehemaligen Bischofssitz mit der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Urfa endgültig konfisziert. Das weltbekannte Kloster Mor Gabriel, das geistliche Zentrum der Aramäer, sei wieder in ernster Gefahr und scheine bald das nächste Ziel zu sein.

Letzter Akt der Entschristlichung?

„Wir fordern die Bundesregierung endlich zum Handeln auf, andernfalls werden wir stummer Zeuge des letzten Aktes der Entchristianisierung in diesem Land.“ Der letzte aramäische Christ habe die Stadt vor kurzem infolge vermehrter Anschläge verlassen müssen.

Die entmachtete Bürgermeisterin gehöre zu den wenigen Mitgliedern der aramäischen Gemeinschaft, die noch im Südosten der Türkei leben. Mardin ist die dortige Provinzhauptstadt. Bis zum Völkermord an den Aramäern 1915 hatten in der Provinz noch hunderttausende Christen gelebt, heute sind es nach Angaben des Verbands noch knapp 2.500 von ihnen.

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Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland setzt sich für die Rechte und Interessen der Aramäischen Gemeinschaft in Deutschland und den Heimatländern ein. Die Aramäer sind ein semitisches Volk, das im Südosten der Türkei sowie in den Ländern des Nahen Ostens beheimatet ist. In Deutschland leben etwa 150.000 von ihnen. Die christlichen Aramäer sind hauptsächlich Angehörige der syrischen Kirchen, darunter der syrisch- orthodoxen, syrisch-katholischen, syrisch-maronitischen und anderen.

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