Die ehemalige FDP-Bundesministerin Irmgard Schwaetzer ist neue Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Für die 71-jährige Schwaetzer, die im dritten Wahlgang ohne Gegenkandidaten angetreten war, stimmten 91 Synodale.
Es gab zwölf Nein-Stimmen und zwölf Enthaltungen. Schwaetzer tritt die Nachfolge der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt an, die das Amt an der Spitze des Kirchenparlaments nach der Bundestagswahl im September niedergelegt hatte, um sich auf ihre politische Arbeit in Berlin zu konzentrieren.
Vor der Entscheidung für Schwaetzer waren zwei Versuche zur Präseswahl gescheitert. Während der bisherige Vizepräses Beckstein unmittelbar nach dem zweiten Wahlgang seine Kandidatur zurückzog, erklärte Boehme einige Stunden später nach einer längeren Unterbrechung der Synodensitzung ihren Verzicht. Sie wolle den Weg für eine "neue selbstständige Entscheidung der Synode" freimachen, sagte Boehme. Daraufhin schlug der Nominierungssausschuss Schwaetzer als Präseskandidatin und damit für das höchste Laienament in der evangelischen Kirche vor.
Die langjährige Bundestagsabgeordnete Schwaetzer betonte ihre Bereitschaft, die Synode mit großer Würde und möglichst geschlossen über die verbleibende Legislatur von 18 Monaten zu führen. Die FDP-Politikerin war Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Anfang der 90er Jahre Bundesbauministerin in der Regierung von Helmut Kohl (CDU). Derzeit ist sie Vorsitzende des Domkirchenkollegiums am Berliner Dom und in der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz engagiert. Bei den Wahlen zum EKD-Rat 2009 verzichtete sie nach dem vierten Wahlgang.
Die Amtszeit des EKD-Synodenpräsidiums endet 2015. Dann wird das oberste evangelische Kirchenparlament in Deutschland neu zusammengesetzt.
(Quelle: epd)
