Verlag: Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-374-05332-2

Jetzt bestellen >

Ulrich Gäbler: „Ein Missionarsleben. Hermann Gäbler und die Leipziger Mission in Südindien“

Was für ein erstaunliches Buch! Unglaublich akribisch hat Ulrich Gäbler Briefe, Dokumente, Zeitgeschehen studiert, um uns dieses Zeugnis einer längst vergangenen Missions- und Lebensgeschichte zu präsentieren.

Werbung

Hermann Gäbler wurde 1867 in bäuerliche Verhältnisse im heutigen Polen hineingeboren. Bereits als Kind wurde er in Bibelstunden mit geistlicher Lehre versorgt. Mit 14 Jahren entschloß er sich, in die Leipziger Mission einzutreten, um mit 16 Jahren zum Seminar zugelassen zu werden.

Im März 1891 bestand er sein Abgangsexamen und im August wurde er nach Indien entsandt. Er ging voller Zuversicht und Gottvertrauen und war bis zum 1. Weltkrieg auf dem Missionsfeld in Indien. In dieser Zeit heiratete er und bekam auch einen Sohn, verlor aber seine erste Frau. Er litt unter seiner Einsamkeit und heiratete später seine zweite Frau, mit der er noch insgesamt 3 Söhne hatte, aber eine Tochter verstarb.

Hermann Gäbler begegnet uns als ein demütiger, treuer Mann Gottes, der aber auch seine ganz eigenen Überzeugungen umzusetzen versuchte. So entwickelte er beispielsweise eine eigene Taufpraxis, die im Gegensatz stand zu einem Missionarsbruder. Gäbler bestand gegenüber der indischen Bevölkerung darauf, nicht nur Kenntnisse in der lutherischen Glaubenslehre zu erlangen, sondern auch am gottesdienstlichen Leben teilzunehmen und christliche Sitten und Moral zu entwickeln.

In dem väterlichen Missionsdirektor von Schwartz hatte er stets einen ihm gewogenen Vertrauten, dem er sich offen anvertrauen konnte. Nicht zuletzt bei ihm setzte er sich auch immer wieder für die missliche Lage der Landbevölkerung ein, um durch Brunnenbau und den Ausbau von Schulen die Situation zu verbessern.

Da Hermann Gäbler immer etwas kränklich war, starb er bereits im Alter von 51 Jahren, nachdem er aufgrund der politischen Lage aus Indien ausgewiesen worden war.

Gleichzeitig spiegelt sich in der Geschichte des Hermann Gäblers ein Stückchen weit die Geschichte der protestantischen Weltmission wieder, in die Hermann Gäbler hineingestellt wurde. So erfahren wir, daß es häufige Missionarswechsel auf den Stationen gab. Das Leitungsamt in Indien war jahrelang verwaist. Die Gemeinden waren oft über weite Entfernungen zerstreut und das machte die seelsorgerliche Betreuung sehr schwierig. Überlastung durch äußere Geschäfte wie z. B. die Bauaufsicht für neue Wohnhäuser, Kirchen oder Schulen. Leider mangelte es auch zeitweise an gegenseitigem Vertrauen und brüderlicher Liebe unter den Missionaren. Zudem gab es auch oft ein Konkurrenzempfinden gegenüber anderen Missionsgesellschaften – also kurz und gut: es war ein herausforderndes Leben auf dem Missionsfeld in Indien. Deshalb kam es auch immer wieder mal zu Abgängen unter den Missionaren, weil einige sich einfach nicht mit den gegebenen Umständen abfinden konnten. Nicht so Hermann Gäblers. Obwohl er den einen oder anderen geschätzten Bruder verlor, hielt er treu seine Stellung und fügte sich immer wieder in die Entscheidungen seiner Vorgesetzten. Ein wirklich standhafter Missionar!

Von Ingrid Bendel

Leseprobe (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Mich hat das Buch stark beeindruckt, obwohl es sich nicht so flott lesen lässt. Ich konnte tief in die Lebensgeschichte des außergewöhnlichen Missionars Heinrich Gäbler eintauchen. Vieles darin habe ich bewundert, manches erschien mir eher fremd aufgrund der längt vergangenen Zeit. Unterm Strich: Empfehlenswert.
Mich hat das Buch stark beeindruckt, obwohl es sich nicht so flott lesen lässt. Ich konnte tief in die Lebensgeschichte des außergewöhnlichen Missionars Heinrich Gäbler eintauchen. Vieles darin habe ich bewundert, manches erschien mir eher fremd aufgrund der längt vergangenen Zeit. Unterm Strich: Empfehlenswert.Ulrich Gäbler: "Ein Missionarsleben. Hermann Gäbler und die Leipziger Mission in Südindien"