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Untersuchung: Verzerrtes Israel-Bild in deutschen Schulbüchern

Der Staat Israel wird nach einer aktuellen Auswertung in deutschen Schulbüchern oft fehlerhaft und verzerrt dargestellt. Untersucht wurden knapp 70 Bücher für Grund- und Oberschulen.

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 In fast allen Schulbüchern der Fächer Geschichte, Sozialkunde und Geografie werde Israel ausschließlich im Kontext des Nahostkonfliktes dargestellt, sagte der Historiker Dirk Sadowski vom Braunschweiger Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung am Dienstag bei einer Tagung zum Thema «Israel im Klassenzimmer» in Berlin.

"Die Normalität kommt kaum vor", fügte er hinzu. "Israel wird zumeist als Krisenstaat dargestellt", erläuterte der Historiker. Kaum thematisiert werde dagegen der jüdische Staat als multikulturelles Einwanderungsland, als erfolgreiche Demokratie, als Rechtsstaat oder die israelische Gesellschaft. Auch das deutsch-israelische Verhältnis spiele kaum eine Rolle. Im Nahost-Konfikt selbst gebe es häufig eine Engführung auf die israelisch-palästinensischen Auseinandersetzungen. "Die Interessen der anderen arabischen Staaten werden komplett ausgeblendet", sagte Sadowski.

 Am positivsten schnitten nach Einschätzung des Historikers die Schulbücher aus Bayern ab, die das Thema Israel bisweilen auf bis zu 72 Seiten abhandeln, während Schulbücher in anderen Bundesländern mit vier bis sechs Seiten auskommen. Aber auch dort gebe es viele handwerkliche Fehler. Zwei bis drei der untersuchten Bücher hätten ihn in ihren Aussagen und der Bildersprache "überrascht bis schockiert". Die allermeisten seien zwar in Ordnung, müssten aber inhaltlich verbessert werden.
 Auftraggeber der Untersuchung ist die 2010 gebildete Deutsch-Israelische Schulbuchkommission.

Die endgültigen Ergebnisse mit entsprechenden Handlungsempfehlungen sollen 2015 vorgestellt werden. Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman sagte, die Darstellung seines Landes in den deutschen Schulbüchern sei ein entscheidender Punkt. "Wir haben daran ein großes Interesse", ergänzte der Diplomat. Obwohl beide Länder die gleichen Werte teilten, herrsche zwischen der deutschen Darstellung Israels und der israelischen Realität "eine große Diskrepanz".

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