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US-Botschaft nach Jerusalem: Geteilte Reaktionen auf Trump-Vorstoß [UPDATE]

Die Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump wird von Kirchenvertretern weltweit sehr unterschiedlich bewertet. Während der lutherische Palästinenser-Bischof Munib Younan und die Koptische Kirche in Ägypten eine weitere Verschärfung des Nahost-Konflikts fürchtet, loben US-Evangelikale und der jüdische Weltkongress Trumps Vorstoß.

Younan warb gegenüber dem Evangelischen Pressedienst für ein Jerusalem, in dem die jüdische, die christliche und die muslimische Religion sowie israelische und palästinensische Bürger gleichberechtigt zu Hause sind. Er ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land. Auch der Weltkirchenrat hatte Trumps Ankündigung kritisiert.

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Als Reaktion auf Trumps Entscheidung sagte das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., ein für Mitte Dezember geplantes Treffen mit US-Vizepräsident Mike Pence ab. Der US-Präsident habe die Gefühle von Millionen Arabern ignoriert, hieß es zur Begründung. Poltik und Religion seien in Ägypten untrennbar miteinander verbunden. Diese Provokation könne eine Welle von Gewalt und Terror nach sich ziehen

Der EKD-Repräsentant im Heiligen Land, Wolfgang Schmidt, der seit 2012 in Jerusalem lebt, betrachtet die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, „mit großer Sorge“. Sie könnten das Ende des Friedensprozesses im Nahen Osten bedeute. „Die Hauptstadt nach Jerusalem zu verlegen, wäre schizophren und kontraproduktiv für eine Zwei-Staaten-Lösung. Ich kann mir diesen Schritt nur damit erklären, dass er Klientelpolitik betreibt. Mit der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt käme er seinen evangelikalen Wählern in den USA entgegen.

Zustimmung bei jüdischem Weltkongress

Der Jüdische Weltkongress (WJC) begrüßte dagegen die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels. „Wir hoffen, dass dies ein Schritt in Richtung Frieden und Stabilität im Nahen Osten sein wird“, erklärte WJC-Präsident Ronald Lauder. Trump habe einen wichtigen und mutigen Schritt getan. Jerusalem sei die unbestrittene Hauptstadt Israels.

Fernsehpredigerin Paula White, Vorsitzende von Trumps evangelikalem Beraterrat, sagte, für Christen sei „Israel ein heiliges Land“, und Trump habe sein Wahlversprechen zu Jerusalem eingehalten, „ganz gleich wie laut die Stimmen der Skeptiker und Kritiker“ seien. Amerikas Außenpolitik in Bezug auf Israel decke sich nun mit „der biblischen Wahrheit“, dass Jerusalem die „ewige und unteilbare Hauptstadt des jüdischen Staates“ sei, lobte der Präsident des konservativen „Family Research Council“, Tony Perkins.

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International stieß Trumps Ankündigung mehrheitlich auf Kritik. Es wird befürchtet, dass damit der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern weiter angeheizt wird. Der Status von Jerusalem ist eines der heikelsten Themen bei der Suche nach einer Lösung für den Nahost-Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Staates Palästina.

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