Die Kirchenleitung der Presbyterianer in den USA will künftig in Partnerschaft lebende Homosexuelle zum Pastorenamt zulassen. Dafür sprach sich am Samstag (Ortszeit) bei der presbyterianischen Generalversammlung die Mehrheit der Delegierten aus.
Die in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) tagende Konferenz der rund zwei Millionen Mitglieder zählenden US-amerikanischen Presbyterian Church lehnte es aber ab, die Ehe als «Bund zweier Menschen» und nicht mehr als «Bund von Mann und Frau» zu definieren.
In den USA ringen viele protestantische Kirchen mit dem Thema Homosexualität. 2009 beschloss die Evangelische Lutherische Kirche in Amerika, die größte lutherische Kirche Nordamerikas, in Partnerschaft lebende schwule und lesbische Pastoren zuzulassen. Auch in der zur anglikanischen Gemeinschaft zählenden Episkopalkirche und in der «Vereinigten Kirche Christi» dürfen offen Homosexuelle Pastoren werden.
Bei den Presbyterianern muss noch die Mehrheit der 173 regionalen Presbyterien zustimmen, bevor die Reform in Kraft tritt. 2008 hatten 94 dieser Kirchengremien gegen eine ähnliche Vorlage votiert. Die Presbyterianer gehören zu den reformierten Kirchen, sie haben ihre Wurzeln im Calvinismus schottischer Prägung, wie er von John Knox (1545 bis 1622) vertreten wurde.
(Quelle: epd)