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Vatikan: Synagogen-Besuch des Papstes kann Beziehungen zum Judentum verbessern

Der geplante Besuch von Papst Benedikt XVI. in der römischen Synagoge kann aus Vatikansicht dazu beitragen, die Beziehungen zum Judentum zu verbessern. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, äußerte am Mittwoch in Rom die Hoffnung, dass der Besuch an diesem Sonntag ein Zeichen sei, «dass der Dialog voranschreitet».

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Holocaust-Überlebende und der Vorsitzende der italienischen Rabbinerkonferenz wollen hingegen dem Papstbesuch fernbleiben. Sie kritisieren die geplante Seligsprechung des umstrittenen Papstes Pius XII.

 Kasper erwartet zudem, dass sich der Synagogenbesuch positiv auf die Verhandlungen über die Umsetzung des Grundlagenvertrages zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl auswirke. Dabei geht es um die rechtliche Anerkennung der katholischen Kirche in Israel sowie steuerliche Behandlung für kirchlicher Einrichtungen wie Pilgerhospize und Krankenhäuser.

 Der im Vatikan für den Dialog mit dem Judentum zuständige Kardinal äußerte «Verständnis für die Sensibilität von Holocaust-Überlebenden» im Zusammenhang mit dem Seligsprechungsverfahren für Papst Pius XII. «Aber wir müssen ihnen auch sagen, was Pius für Tausende Juden getan hat», sagte er unter Hinweis auf die Öffnung römischer Klöster für verfolgte Juden während der deutschen Besatzung.

 Nachdem das katholische Kirchenoberhaupt vor kurzem den «heroischen Tugendgrad» von Pius XII. anerkannt hatte, erwog die Jüdische Gemeinde zeitweise eine Absage des geplanten Synagogenbesuchs. Neben römischen Holocaust-Überlebenden will auch der Vorsitzende der italienischen Rabbinerkonferenz, Giuseppe Laras, den von einem massiven Sicherheitsaufgebot begleiteten Besuch des Papstes in der römischen Synagoge fernbleiben. Die Begegnung werde kurzfristig kaum positive Auswirkungen auf den jüdisch-katholischen Dialog haben, sagte er der «Jüdischen Allgemeinen» (Berlin). «Einzig die Kirche wird daraus Vorteile ziehen, vor allem mit Blick auf die konservativen Kreise.» Laras beklagte, dass der jüdisch-christliche Dialog seit Benedikts Amtsantritt «immer kraftloser» geworden sei.

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 Angesichts der Hindernisse für den Papstbesuch räumte Kasper ein, es werde «bis zum letzten Tag der Geschichte» offene Fragen zwischen Juden und Christen geben. Trotz Schwierigkeiten im Dialog auch in jüngster Zeit habe sich jedoch ein Klima des beiderseitigen Vertrauens entwickelt, fügte der Kardinal hinzu. 

(Quelle: epd)

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