Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV) warnt vor weiteren Einschränkungen der Religionsfreiheit in Vietnam. In dem südostasiatischen Staat wird zurzeit ein neues Religionsgesetz diskutiert.
Falls das Gesetz tatsächlich beschlossen wird, würde der Staat noch strenger als ohnehin schon üblich religiöse Einrichtungen und Institutionen kontrollieren können, warnt die GfbV. Staatliche Behörden hätten dann die Möglichkeit, alle inneren Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften zu überwachen, heißt es in einem Rundschreiben. Und: "Die unpräzisen und zweideutigen Formulierungen im Gesetzestext begünstigen zudem staatliche Willkür. Freie Religionsausübung wäre damit in Vietnam nicht mehr möglich." So sollen Gemeinden in Zukunft ein Jahr im Voraus alle Veranstaltungen an die Behörden melden.
Übergriffe der Behörden auf Christen, Buddhisten und andere Glaubensgemeinschaften sind in Vietnam keine Seltenheit. Christen in dem sozialistischen Staat werden immer wieder verdächtigt, im Auftrag westlicher Mächte zu handeln. Im aktuellen Weltverfolgungsindex listet das Hilfswerk "Open Doors" Vietnam auf Platz 20.